Tennisstar Boris Becker soll im Knast als Hilfslehrer arbeiten – und damit den Ärger der Insassen auf sich ziehen

Boris Becker sei "ein Kämpfer", so der Anwalt
Boris Becker wurde im April wegen Finanzdelikten zu einer Haftstrafe verurteilt
© Frank Augstein / DPA
Seit wenigen Wochen sitzt Boris Becker wegen Finanz-Delikten im Gefängnis. Dass er dort bereits einen Job hat, sorgt für Unmut.

Es ist ein Leben, an das sich der Tennisstar wohl noch gewöhnen muss: Ende April wurde Boris Becker zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, nun sitzt er seit einigen Wochen im Knast. Dass er dort einer Aufgabe nachgehen soll, die seinen Fähigkeiten entspricht, wird von den anderen Häftlingen offenbar kritisch gesehen.

Das berichtet die britische "Sun". Der Zeitung zufolge wird Becker im etwa 70 Kilometer von London entfernten HM Prison Huntercombe als Hilfslehrer eingesetzt. Er soll den Mitgefangenen im Sportunterricht die positiven Effekte von körperlicher Bewegung und gesunder Ernährung erklären. Den praktischen Teil darf er aber wohl nicht unterrichten: Als Neuzugang hat er noch keinen Zugang zum Fitness-Bereich.

Unmut bei den Mitgefangenen

Bei den anderen Häftlingen kommt der neue Job wohl trotzdem alles andere als gut an. Der Job als Lehrer wird als "bequem" und privilegiert angesehen. Und dass ein Neuling ihn bekommt, ist ungewöhnlich. "Normalerweise müsste man Jahre hier sein,  um einen Job als Hilfslehrer zu bekommen", klagte ein Insasse nach Angaben der Zeitung. "Aber Becker hat ihn nur Wochen nach seiner Strafe erhalten." 

Einige Angehörige von Gefangenen hätten sich bereits mit Briefen an die Gefängnisleitung gewandt, um sich über die als Vorzugsbehandlung wahrgenommene Maßnahme zu beschweren. "Es mag nicht das Luxusleben sein, das er gewohnt ist. Aber er hat es allemal besser als die meisten Insassen", zitiert die Zeitung einen Mithäftling.

Die Gefängnisleitung dementierte eine Sonderbehandlung. "Es ist nicht richtig, dass es irgendeine Form von bevorzugter Behandlung gegeben hat", erklärte ein Sprecher der "Sun". "Verurteilte Täter können eine Reihe von Arbeits- und Bildungsangeboten annehmen, während sie einsitzen.

Becker hofft auf Auslieferung

Der dreifache Wimbledon-Sieger war im April zu einer Haftstrafe verurteilt worden, weil es das Gericht als erwiesen ansah, dass er im Rahmen eines Insolvenzverfahrens Vermögen geheim gehalten hatte. Berichten britischer Medien zufolge hofft Becker, vor Ende des Jahres nach Deutschland ausgeliefert zu werden, um seine übrige Strafe hier abzusitzen. Die Möglichkeiten des offenen Vollzugs könnten ein Weihnachten Zuhause ermöglichen, soll der Tennisstar hoffen.

Quelle: The Sun

mma

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