Manchmal scheint es so, als sei das Leben der Britney Spears wie das Skript einer schiefgelaufenen Reality-Show. Den richterlichen Drogentest-Auflagen und den nimmer aufhörenden Party-News folgten am Wochenende die erschütterten Äußerungen ihres einstigen Bodyguards Tony Barretto. Wieder ist von Drogen die Rede, von Exhibitionismus vor den Kindern, von einer Britney die "mentale Probleme" habe und einem Haushalt, "der für Kinder wahrlich nicht geeignet ist".
Damit aber nicht genug. In den USA kommt dieser Tage ein neues Buch auf den Markt. Und darin fordert ein muslimischer Fanatiker, Britney Spears den Kopf abzuschneiden. Das Leben des einstigen Popsternchens mit Mickey Maus-Image, das einst stolz propagierte, "keinen Sex vor der Ehe haben zu wollen", erinnert stark an eine geskriptete Jon de Mol-Reality-Produktion. Nur dass diesmal keiner im Container in die Kamera lacht.
Die Morddrohung hebt das Spears-Desaster jetzt noch einmal auf eine völlig neue Ebene. Eine Ebene, die Angst machen kann. Denn die Drohung scheint durchaus ernst gemeint zu sein. Ausgesprochen hat sie Muhammad Abdel-Al aus, Sprecher und Führer der radikalen palästinensischen Gruppe "The Popular Resistance Committee". In dem Buch "Schmoozing with Terrorists" warnt er, dass Spears und auch ihre einstige Kusspartnerin Madonna ihre "teuflischen Ambitionen" ändern müßten, wenn sie ihren Kopf auf den Schultern behalten wollten.
Spears, so heißt es weiter, würde sich prostituieren, um Platten zu verkaufen. Die Radikalos mit den scharfen Messern in der Hand scheinen noch nicht mitbekommen zu haben, dass das mit dem Plattenverkauf in letzter Zeit nicht so gut klappt bei Glatzkopf Britney. Und ob man die höschenlosen Partyeinlagen der 25-Jährigen wirklich wie im Buch zitiert als "teuflische Machenschaften" beschreiben kann, ist auch eher unwahrscheinlich. Aber ein FBI-Beamter aus Los Angeles gibt zu, dass "solche Drohungen durchaus ernst genommen werden".
Britney unter Polizeischutz? Ganz so weit geht die Liebe der Beamten dann aber doch nicht. Muss sie ja auch nicht. Jeden Morgen, wenn Frau Spears Richtung Robertson Boulevard oder Rodeo Drive zum Shopping aufbricht, wird sie von mindestens zehn großen Autos mit abgedunkelten Scheiben und mit langen Teleobjektiven ausgestatteten Fotojägern verfolgt.
Warum sich Muhammad Abdel-Al ausgerechnet Spears als Ziel seiner morbid und gleichzeitig ob ihrer übertriebenenen Forschheit fast schon wieder karikativen Angriffe ausgesucht hat, bleibt fraglich. "Vielleicht glaubt er, dass Spears das Böse in Amerika verkörpert", spekuliert Autor Aaron Klein. Oder der Radikalo ist ein verkappter Fan, der "auf diese Art und Weise versucht, Britney zur Vernuft zu bewegen", witzelt Latenight-Showman Jay Leno. Räumt Abdel-Al der lieben Britney aber doch selbst noch eine Chance ein, der Köpfung, die er im übrigen selbst vornehmen möchte, zu entkommen. "Sie kann zum Islam übertreten und uns beweisen, dass sie unsere Religion würdigt und nach ihr lebt, dann wird sie vielleicht mit dem Leben davonkommen", zitiert Klein Abdel-Al im Buch. Und läßt sogleich die nächsten unangenehme Drohung folgen: "Sollte sie dennoch so weiterleben wie bisher, würden wir sie zunächst steinigen und dann töten, damit sie nie wieder Männer auf teuflische Art und Weise verführt."