Wikileaks-Gründer Julian Assange heiratet. Am 23. März will er seine Partnerin, die Anwältin Stella Moris, ehelichen – hinter schwedischen Gardinen, im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London. "Es ist nicht die Hochzeit, die wir geplant hätten, in einer Kirche in der Außenwelt, umgeben von Familie und Freunden", berichtete Moris der "Daily Mail". Doch sie hätten sich dazu entschieden, nicht länger warten und ihr Leben selbst in die Hand nehmen zu wollen.
Geplant ist eine kleine Zeremonie zur Mittagszeit. Designerin Vivienne Westwood, die Assange schon länger unterstützt, wird für das passende Outfit sorgen. Assange werde zu Ehren seiner schottischen Wuzeln einen Kilt tragen, Moris ein bodenlanges Kleid mit einem typischen Westwood-Korsett. Neben Assange und Moris werden dem Bericht zufolge auch die beiden gemeinsamen Söhne anwesend sein. Insgesamt wird von vier Gästen sowie zwei Trauzeugen berichte. Warum eine Hochzeit hinter Gittern? "Wir tun es aus Liebe, füreinander, für unsere Söhne und weil Julians Leben lange genug auf Eis gelegt wurde, was ihn um die Jahre mit seiner Familie gebracht hat, und das ist inakzeptabel", sagte Moris.
Julian Assange drohen bis zu 175 Jahre Haft
Laut "Daily Mail" hofft das Paar auf eine richtige Hochzeitsfeier nach Entlassung von Assange. Aktuell ist das noch Wunschdenken. Es ist nicht abzusehen, dass Assange in nächster Zeit (oder irgendwann wieder) ein freier Mann sein wird. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Immerhin machen sich die beiden über mögliche Flitterwochen keine Illusionen. So meinte Moris dazu: "Eines Tages gemeinsam zu Hause zu sein, ist das exotischste Ziel, das wir uns vorstellen können."
Gegen den gebürtigen Australier läuft in Großbritannien ein langwieriges Auslieferungsverfahren. Die US-Justiz will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Ihm drohen bis zu 175 Jahre Haft. Er soll mit der Veröffentlichung von gestohlenen Geheimdokumenten von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht haben. Seine Unterstützer sehen in ihm hingegen einen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat.
Moris und Assange lernten sich vor etwa zehn Jahren kennen, als sie eine der Anwälte von Wikileaks wurde. Verlobt hatten sie sich in der Zeit, in der Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London lebte. Damit wollten sie eine Auslieferung des 50-Jährigen in die USA verhindern. 2019 wurde Assange aus dem Exil geholt, verhaftet und nach Belmarsh gebracht. Dort verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Im vergangenen Jahr erlitt er einen kleinen Schlaganfall. Ebenfalls seit dem letzten Jahr will das Paar heiraten, im Oktober reichten sie deswegen auch Klage beim britischen Justizminister ein.
Quelle. Daily Mail