Ein US-Fotograf ist im Gerichtsstreit um Oben-Ohne-Fotos von Hollywoodstar Cameron Diaz schuldig gesprochen worden. Eine Jury in Los Angeles verurteilte John Rutter wegen Urkundenfälschung, Meineids und versuchten Diebstahls. Dem Internetdienst "E!Online" zufolge drohen dem Fotografen nun bis zu sechs Jahre Haft. Das Strafmaß soll am 15. September verkündet werden.
Rutter hatte 1992 die damals 19 Jahre alte Diaz barbusig fotografiert. Im Jahr 2003 bot er der inzwischen berühmten Schauspielerin die brisanten Fotos für mehr als drei Millionen Dollar zum Kauf an, mit dem Hinweis, er werde sie sonst an eine europäische Werbefirma verkaufen.
"Der Gerechtigkeit ist genüge getan"
Diaz war bei der Urteilsverlesung nicht anwesend. Sie erklärte aber durch ihren Sprecher, sie sei "sehr dankbar, dass der Gerechtigkeit genüge getan wurde". Rutters Anwalt sprach vom schwärzesten Tag im Leben seines Mandanten. Ein fleißiger Fotograf habe im Kampf gegen einen reichen Star den Kürzeren gezogen, meinte Mark Werksman.
Der Streit ging vor allem um eine Unterschrift. Im Zeugenstand hatte die Schauspielerin ("Drei Engel für Charlie") ausgesagt, dass sie Rutter nie die Erlaubnis zum Verkauf der Bilder erteilt habe. Er habe ihre Unterschrift auf einem Formular gefälscht. Schriftexperten gaben dem Star Recht. Rutter verteidigte sich vor der Jury, dass er die Signatur als echt angesehen habe. Möglicherweise hätten Mitarbeiter die Unterschrift gefälscht.
Fotos bleiben beim Gericht
Diaz machte vor der Staatsanwaltschaft geltend, dass die Veröffentlichung der Fotos ihre Karriere beeinträchtigen könnte, vor allem bei Rollenangeboten für familienfreundliche Filme. Die Polizei hatte die Aufnahmen, auf denen Diaz in Lederstiefeln und Netzstrümpfen posiert, bei einer Durchsuchung der Wohnung des Fotografen vor zwei Jahren konfisziert. Das Gericht hält die Fotos seither unter Verschluss.