Verurteilte Epstein-Komplizin TV-Auftritt mit Folgen: Nach Gefängnis-Interview wurde Ghislaine Maxwell in Einzelhaft gesperrt

Ghislaine Maxwell in ihrem Interview mit "Talk TV"
Ghislaine Maxwell in ihrem Interview mit "Talk TV"
© Talk TV/PA Media / DPA
Im Januar gab Ghislaine Maxwell ihr erstes TV-Interview aus der Haft. Bei der Gefängnisleitung sorgte der Auftritt für Empörung – und die 61-Jährige bekam Konsequenzen zu spüren.

Im Sommer 2022 wurde Ghislaine Maxwell zu einer Haftstrafe von 20 Jahren verurteilt. Die Komplizin des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein wurde in fünf von sechs Anklagepunkten schuldig gesprochen, darunter "Menschenhandel mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken". Seitdem sitzt Maxwell in einem Gefängnis in Tallahassee, Florida, ein.

Von dort gab sie im Januar dieses Jahres ein Interview, das in der britischen Sendung "Talk TV" mit Moderator Jeremy Kyle ausgestrahlt wurde. In dem Gespräch sagte die 61-Jährige unter anderem, sie wünschte, sie hätte Jeffrey Epstein nie getroffen und behauptete, das berühmte Foto von Prinz Andrew und seinem mutmaßlichen Missbrauchsopfer Virginia Giuffre sei eine Fälschung. Zudem berichtete Maxwell Details aus ihrem Gefängnisalltag, etwa dass sie um sechs Uhr geweckt werde, zum Frühstück Müsli mit einem Stück Obst erhalte und ihr Bett akribisch machen müsse – wie beim Militär, sonst gerate man in Schwierigkeiten.

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TV-Interview von Ghislaine Maxwell hatte im Gefängnis Konsequenzen

Ärger gab es für Ghislaine Maxwell auch nach Ausstrahlung des TV-Interviews. Das berichtet die britische Zeitung "Daily Mail". Demnach sei die Gefängnisleitung erzürnt darüber gewesen, dass Maxwell die Möglichkeit, Videotelefonate zu führen für ein Interview mit Journalisten nutzte. Normalerweise seien diese Art von Gesprächen nur Familienangehörigen, engen Freunden und Anwälten gestattet, die sich zuvor in eine streng geprüfte Liste eintragen müssen. Das Interview für "Talk TV" machte die amerikanische Filmproduzentin Daphne Barak, die Maxwell seit vielen Jahren kennt. Zudem war ihr älterer Bruder Kevin anwesend. Ghislaine Maxwell sei sich nicht bewusst gewesen, dass sie gegen Vorschriften verstoße und habe ihre Unschuld beteuert.

Die Gefängnisleitung zog trotzdem Konsequenzen: Laut "Daily Mail" wurde Maxwell rund zwei Wochen nach Ausstrahlung des Interviews für 48 Stunden in einem separaten Teil der Haftanstalt in eine winzige Einzelzelle gesperrt. "Es ist wie eine kleine Box und man darf nur einmal am Tag zum Duschen raus. Es gibt keinen Kontakt zu irgendjemandem, keine Privilegien, sie schieben einem das Essen durch einen Schlitz", zitiert die Zeitung eine anonyme Quelle. Solche Zellen seien sonst suizidgefährdeten Insassen oder solchen, die in eine Schlägerei verwickelt waren, vorbehalten. 

Die Haftanstalt hat nun eine Untersuchung eingeleitet, um zu überprüfen, ob Ghislaine Maxwell mit ihrem TV-Interview gegen die Bedingungen ihrer 20-jährigen Haftstrafe verstoßen hat. Dass sie finanziell von dem Interview profitierte, wies Maxwell zurück und auch Journalist Jeremy Kyle sagte in der Sendung: "Wie viel haben wir Maxwell für dieses Interview bezahlt? Lassen Sie mich Ihnen kategorisch sagen, keinen verdammten Penny und wir würden es auch nicht tun."

Quelle:  "Daily Mail"

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