Hanna Davis in der "Sports Illustrated" Amerika diskutiert die Höschen-Frage

  • von Norbert Höfler
Im prüden Teil der USA sorgt die Swimsuit Edition der "Sports Illustrated" für Empörung. Grund ist ein tief sitzendes Bikini-Höschen. Das steigert die Auflage, und Top-Model Hannah Davis freut sich.

Ist Hannah Davis zu nackt? Zeigt sie zu viel Haut? Muss deshalb die berühmte Sports Illustrated Swimsuit Edition 2015 aus den normalen Verkaufsregalen der Kioske in den USA verbannt werden? In US-Talk-Shows und Boulevard-Blättern tobt die Debatte über Hannahs Bikinihöschen. Die Organisation "Zentrum gegen sexuelle Ausbeutung" (National Center on sexual Exploitation) fordert in Briefen an große Warenhäuser und Drogerieketten, die Sonderausgabe der "Sports Illustrated" ausschließlich in der Abteilung für Erwachsene zu verkaufen. Am liebsten in dunkle Folie verpackt, so wie die Ausgaben von "Playboy" oder "Penthouse". Die Organisation ruft derzeit auch zum Boykott des Erotikfilms "Fifthy Shades of Grey" auf, weil darin "sexuelle Gewalt und Missbrauch glorifiziert werden".

Roter Balken über Hannas Unterleib

Der US-Fernsehsender NBC zeigte das Titelblatt in der Morgensendung nur mit dicken roten Balken über Hannahs Unterleib. In der "Tonight Show" des Senders von Jimmy Fallon wurde dann aber das ungepixelte Cover gezeigt. Die 24-jährige Hannah Davis erzählte im Interview, dass sich ihre Mama vor Freude über den Titelauftritt der Tochter "ins Höschen gemacht hätte".

Die regulären Ausgaben von "Sports Illustrated" erreichen in den USA im Durchschnitt eine Auflage um die 67.000 Exemplare. Die jährlichen Swimsuit Editionen, die Mitte Februar erscheinen, schaffen es auf 1,5 bis zwei Millionen Hefte.

Die erste Ausgabe mit Frauen in Schwimmanzügen wurde 1964 verkauft. Weil es in den Wintermonaten zu wenig Sportereignisse gab, füllte das Magazin die Seiten mit Models in Badeanzügen und Bikinis.

Viele berühmte Vorgängerinnen

Nicht nur Top-Model wie Heidi Klum, Cindy Crawford, Kate Upton oder Naomi Campbell zeigten sich freizügig. Auch die Tennisspielerinnen Steffi Graf (1997), Anna Kournikova (2004) oder Caroline Wozniacki (in der neuen Ausgabe) präsentieren sich und die neue Bademode.

Hannah Davis sagt über das Coverfoto: "Ich bin überglücklich, persönlich und professionell." Die Aufregung darüber findet sie übertrieben. "Viele Leute stellen es unanständiger dar, als es tatsächlich ist", findet sie.

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