Wolfgang Joop und Heidi Klum sind gut befreundet. Der Designer war zudem fester Teil bei ihrer Modelcastingshow "Germany's Next Topmodel", zuletzt war er dort als Gast-Juror zu sehen. Er kennt die 46-Jährige sehr gut und scheut auch nicht davor zurück, darüber zu sprechen. Das hat er nun in einem Interview mit dem Magazin "GQ" getan.
Darin schwärmt der 74-Jährige von Heidi Klum: "Ihre Disziplin und geschäftliche Klugheit schützen sie vor Hybris, und ihr Mutterwitz sorgt dafür, dass sie sich nicht allzu ernst nimmt. Ich habe gelernt, sie dafür zu bewundern und zu verehren. Ich mache einen Kotau vor dieser leistungsstarken Person." Er sagt aber auch, dass sie es immer schwer hatte: "Dieses Mädchen ging naiv von Bergisch Gladbach nach Paris und kriegte eine Tür nach der anderen ins Gesicht. Wenn sie heute das Wort Paris hört, fängt sie innerlich immer noch zu zittern an - so brutal hat man sich ihr gegenüber benommen. Je älter sie wird, desto höher ist ihr Marktwert im Unterhaltungsgeschäft. Sie ist ein weiblicher Arnold Schwarzenegger: Sie, eine Europäerin, ist Amerika."
Wolfgang Joop verrät, dass Heidi Klum Szenen aus GNTM herausschneiden ließ
Trotz der Bewunderung gibt es auch Dinge an Heidi Klum, die zeigen, wie sehr sie die Ellenbogen ausfahren kann. Der Designer habe das etwa in einigen Momenten bei GNTM erlebt und verrät: "Einer meiner besten Momente war, als eine Truppe von Mädchen unglücklich guckte. Ich ging zu ihnen hin und sagte: 'Ich weiß, warum ihr traurig seid. Ihr seht scheiße aus. Aber seht mich an: Ich sehe auch scheiße aus. Das liegt daran, dass man uns im Gegensatz zu Heidi alle mit demselben Schwamm geschminkt hat.' Die Szene wurde rausgeschnitten." Da sei Heidi Klum knallhart.
Im Interview wird der Designer aber auch sehr persönlich und kommt auf seine Töchter zu sprechen. Er habe zwar immer nur versucht, "Unglück und Schmerz von meinen beiden Töchtern abzuhalten." Das sei ihm aber nicht gelungen: "Als sich ihre Mutter und ich trennten, haben wir uns gestritten und den Kindern ihre heile Welt zerstört." Wolfgang Joop gibt zu, viele Fehler gemacht zu haben: "Ein Schloss, auf das man sparen muss, ist ein Glück, ein geschenktes Schloss ist eine Belastung. Was ich meinen Kindern gegeben habe, war a little bit too much and too large." Er hofft darauf, dass er sich in Zukunft vor allem wieder besser mit seiner Tochter Jette, mit der es immer wieder Streit gab, versteht. Der Designer ist aber zuversichtlich: "Wir texten uns fast täglich", sagt er und erklärt abschließend: "Die Liebe von Eltern zu ihren Kindern ist nicht kündbar – und das macht einen verletzlich."
Quelle: "GQ"