Wer auch nur eine Folge von "Germany's next Topmodel" von und mit Heidi Klum gesehen hat, wird um die Begriffe "Challenge", "Looks for Friends and Families", "Shooting" und "Personality" nicht herumkommen. Neben ihrem geliebten Plusquamperfekt ("das war super gewesen!"), bevorzugt die 45-jährige Jury-Chefin in ihrer Show Anglizismen. Klum verwende diese Wörter "unter planmäßiger Umgehung deutscher Sprache", findet der "Verein Deutsche Sprache" (VDS) und hat sie nun für die Auszeichnung "Sprachpanscher des Jahres" nominiert.
Heidi Klum und Andreas Scheuer als "Sprachpanscher des Jahres" nominiert
Aber Heidi Klum kann beruhigt sein: Sie ist nicht die einzige Kandidatin für den fragwürdigen Preis. Auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer wurde vom VDS nominiert. Die von ihm initiierte Werbekampagne zum Helm-Tragen machte mit dem Slogan "Looks like shit. But saves my life" Furore. "Bisher richteten sich die Proteste vor allem gegen die sexistischen Anspielungen dieses Plakats. Aber die Unterstellung, deutsche Jugendliche wären nur noch auf Englisch anzusprechen sei (...) mindestens genauso schlimm", begründet der Verein die Nominierung.
Der "Sprachpanscher des Jahres" wird seit Ende der 90er Jahre verliehen. Unter den bisherigen Gewinnern finden sich Größen aus Politik (Klaus Wowereit, Ursula von der Leyen) und Gesellschaft. Im vergangenen Jahr zeichnete der VDS den Deutschen Fußballbund für das WM-Motto "Best never rest" aus. Dieser "klänge nach Meinung erzürnter Sprachfreunde wie die ungelenke Formulierung eines russischen Englischschülers im ersten Lernjahr", so der Verein in seiner Begründung.
Ob Heidi sich bald "Sprachpanscher" auf die Visitenkarte schreiben und auch diese "Challenge" für sich entscheiden kann, wird sich erst in einigen Monaten zeigen. So oder so: Am Ende kommt es für das Model vermutlich ohnehin auf die "Personality" an.
Quelle: "Verein Deutsche Sprache"
