Hugh Hefner (78), der Vater der "Playboy"-Häschen, wurde als erster in die "Hall of Fame" des Erotikmuseums in Hollywood aufgenommen. In der Begründung hieß es, er sei "eine der demokratischen Kräfte für die Sexualität des vergangenen Jahrhunderts", berichteten US-Medien. Neben seinen Pyjamas kamen auch Hefners Hausschuhe, eine Pfeife und ein Bunny-Kostüm in die Sammlung. Künftig sollen unter anderem noch Schauspielerin Mae West, Psychotherapeut Sigmund Freud und die deutsch-amerikanische Sex-Therapeutin Ruth Westheimer in die Ehrenhalle des Erotikmuseums aufgenommen werden.
Eine einzigartige Erfolgsgeschichte
Im Dezember 1953 erschien in den USA der erste "Playboy" mit einem Umfang von 44 Seiten und Marilyn Monroe auf der Titelseite. Mit 8000 geliehenen Dollar begann eine einzigartige Erfolgsgeschichte, die "Playboy"-Erfinder Hugh Hefner zu einem steinreichen Mann machte. Für das Magazin ließen auch viele prominente Frauen wie Madonna, Bo Derek, Cindy Crawford und Kim Basinger die Hüllen fallen. Die derzeitige Auflage des "Playboy" wird mit mehr als drei Millionen Exemplaren in den USA und viereinhalb Millionen weltweit angegeben.
Das Magazin mit seinen Hochglanz-Nacktfotos, von dem es seit 1972 auch eine deutsche Ausgabe gibt, hat immer wieder für Diskussionsstoff gesorgt: Degradiert der "Playboy" Frauen zu einem bloßen Sexualobjekt, wie vor allem Feministinnen kritisierten? Oder hat das Blatt für Überwindung von Prüderie und für sexuelle Freiheit eine wichtige Rolle gespielt, wie anderen Stimmen meinen? "Ich wollte einfach nur die Botschaft vermitteln, dass auch brave Mädchen Spaß an Sex haben", hat der heute 77 Jahre alte Hefner einmal gesagt. "Ich wollte lediglich ein Herrenmagazin entwickeln, das auch Sex beinhaltete. Das hat sich dann als ziemlich revolutionäre Idee entpuppt." Der deutsche "Playboy" erschien zunächst im Bauer-Verlag und gehört seit kurzem zu den Blättern des Burda-Verlags.
Sex und Liebe halten die Welt zusammen
Der "Playboy" mit den "Bunnies" als Markenzeichen war aber immer weit mehr als ein Sexblatt. Große Autoren wie Saul Bellow, Woody Allen, Norman Mailer, John Updike oder Roald Dahl schrieben für das Magazin. Und viele große Persönlichkeiten gaben ihm Interviews. Der "Playboy" gehört dem weltweiten Medien- und Unterhaltungskonzern Playboy Enterprises Inc. (PEI), dessen Aktien an der New Yorker Börse gehandelt werden. Die Nettoeinkünfte des Konzerns wurden 1999 mit 348 Millionen US-Dollar angegeben. PEI-Vorstandsvorsitzende ist Hugh Hefners Tochter Christie. Das Vermögen ihres Vaters wird heute auf rund 100 Millionen Dollar geschätzt. Wie sagte Hefner einmal: "Es sind Sex und Liebe, die die Welt in Gang halten. Sie sind die wichtigsten zivilisatorischen Kräfte auf der Erde, mehr als die Religion."