Eigentlich geht es nur noch um das Strafmaß. Magier Jan Rouven, 40, hat sich gleich zum Auftakt des Prozesses im vergangenen November schuldig bekannt, Kinderpornografie besessen zu haben. Doch dieses Schuldeingeständnis hat er nun laut einem Bericht der "Bild" widerrufen. Rouvens Anwältin Karen Connolly habe der Zeitung gesagt: "Wir haben einen entsprechenden Antrag beim Gericht eingereicht."
Dem aus Kerpen stammenden Deutschen droht eine lange Haftstrafe. Die Höchststrafe in den drei Anklagepunkten - Empfang, Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie - beträgt nach Angaben der Staatsanwaltschaft jeweils 20 Jahre. Im November sagte Rouvens damaliger Anwalt, er wolle die Richterin um die geringste Strafe von fünf Jahren bitten.
Jan Rouven schlecht beraten?
Laut "Bild" geht aus dem jetzigen Antrag hervor, dass Rouven sich von seinem damaligen Anwalt schlecht beraten fühlt. Ende April wechselte er zu seiner jetzigen Anwältin. Die scheint eine andere Verteidigungsstrategie zu bevorzugen.
Die zuständige Richterin in Las Vegas wollte zunächst Mitte März die Strafe festsetzen, dieser Termin war kurzfristig erst auf den 12. Mai, dann auf den 30. Juni verschoben worden. Zuletzt sollte das Strafmaß am 18. August verkündet werden. Ob der Widerruf des Schuldeingeständnisses daran etwas ändert, ist noch nicht klar.
Der Magier, der mit seiner Show "The New Illusions" in Las Vegas Erfolge feierte, war im März 2016 festgenommen worden. Laut Anklage entdeckten Ermittler des FBI auf Laptops, Festplatten und anderen Geräten in Rouvens Villa Tausende Videos und Fotos, die unter anderem auch Sex mit Kindern zeigten. Kurz nach der Festnahme wurde seine Show abgesetzt. Seine Hompage ist zwar noch online, zeigt aber eine schwarze Startseite an.
