Abschlussplädoyers beendet Sieben Geschworene entscheiden nun über Ruf und Karriere von Johnny Depp und Amber Heard

Johnny Depp
Johnny Depp gibt sich durch Gesten im Gerichtssaal schon siegessicher
© Steve Helber/AP Pool/dpa
Die Abschlussplädoyers in dem Prozess Johnny Depp gegen Amber Heard wurden am Freitag beendet. Nach einer erschütternden Zusammenfassung müssen nun sieben Geschworene ein unbeeinflusstes Urteil fällen. 

"Sie dürfen Ihr Urteil in keiner Weise auf Sympathie stützen", mit dieser Bitte an die Geschworenen eröffnete die Richterin Penney Azcarate in ihrem Gerichtssaal im Bezirk Fairfax im US-Bundesstaat Virginia die gestrigen Abschlussplädoyers. Sieben Wochen lang wurden sie Zeugen einer miserablen Ehe und müssen sich nun ein Urteil darüber bilden, wer die Wahrheit erzählt. Jedes Anwaltsteam hatte gestern zwei Stunden Zeit, seine Argumente zusammenzufassen.

Sieben Geschworene, die für den Prozess ausgewählt wurden, verbrachten einige Stunden damit, nach Abschluss dieser Schlussplädoyers über ein Urteil zu beraten, aber sie werden in den nächsten Tagen noch kein Urteil fällen. 

Normalerweise würde die Endphase des Prozesses, bei dem Johnny Depp seine Ex-Frau Amber Heard auf 50 Millionen Dollar Schmerzensgeld wegen Verleumdung verklagt sowie sie ihn im Gegenzug auf 100 Millionen Dollar, am Montag weitergehen. Doch in Amerika ist am Montag ein Feiertag, der Memorial Day. So wird die Jury erst am kommenden Dienstag wieder zusammenkommen und sich das Wochenende Zeit nehmen, über die Haltung zu den Beteiligten im größten öffentlichen Ehe-Prozess nachzudenken. 

Amber Heard erhielt etliche Morddrohungen 

Um die Jury zu schützen, werden die Identitäten ein Jahr lang unter Verschluss gehalten. Die Menschen, die über den Ausgang des Prozesses mit einer Schuldfrage urteilen können, sind ansonsten stark gefährdet. Gerade unter Johnny Depps Fans hat sich ein riesiger Zusammenschluss gebildet, Horden warteten regelmäßig vor dem Gerichtsgebäude und jubelten ihm zu. Es scheint, als würde wegen der enormen Beliebtheit und Bekanntheit des "Fluch der Karibik"-Stars der Inhalt des Prozesses fast vergessen werden.

Fans von Johnny Depp erzürnt 

Amber Heard soll von Depp-Anhängern seit den Verhandlungen täglich Morddrohungen erhalten haben. Dennoch forderte die Richterin Azcarte die Geschworenen auch dazu auf, ihren gesunden Menschenverstand zu nutzen und sich nicht von der medialen Berichterstattung zu dem Fall beeinflussen zu lassen. Außerdem haben die sieben Menschen Verschwiegenheit zu wahren. Es ist ihnen nicht erlaubt, über den Prozess mit anderen Menschen außerhalb des Gremiums zu sprechen.

Gerichtsbeobachter erwarten aufgrund der Komplexität des Falls frühestens am Dienstag kommender Woche ein Urteil. Das Urteil wird massive Auswirkungen haben auf die weitere Karriere des jeweiligen Schauspielers und den Ruf in Hollywood.

Quelle: The Guardian

ckl

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