Experten-Analyse Netflix bringt Dokumentation vom "Johnny Depp gegen Amber Heard"-Prozess heraus

Johnny Depp Amber Heard
Es war das Medienspektakel 2022: der Prozess Johnny Depp gegen Amber Heard.
© IMAGO / MediaPunch
April 2022: die Welt schaut in den Gerichtssaal im US-Bundesstaat Virginia. Johnny Depp verklagt seine Ex-Frau Amber Heard und die Welt schaut zu. Über 200 Stunden Livestream entstehen, die Netflix nun zu einer Dokumentation verarbeitet hat. 

Erinnern Sie sich noch an die Situation im letzten Jahr, als man durch den Gerichtsprozess Depp gegen Heard erfuhr, dass er im Alkoholrausch Verwüstungsanfälle gehabt und sie aus Rache ihr großes Geschäft im ehelichen Bett verrichtet haben soll? Szenen einer Promiehe, die sich auch der große Streaming-Dienst Netflix nicht hätte besser ausdenken können. 

Millionen Menschen verfolgten den Prozess, der sich von April bis Juni 2022 zog. Ein Rosenkrieg, der zu einem kulturellen, weltweiten Großereignis wurde und horrende Engagement-Zahlen bei Social Media verursachte. Johnny Depp selbst soll die Kamera-Übertragung des Prozesses beantragt haben, Amber Heard soll dagegen gewesen sein. Netflix schneidet 200 Stunden Material nun zu einer Doku zusammen, der Streaming-Riese analysiert die Details und lässt Experten zu Wort kommen.

Johnny Depp gegen Amber Heard: Stoff, aus dem Filme sind

Am 16. August erscheint die Dokumentation "Depp v. Heard", zu der Netflix in den vergangenen Tagen bereits den Trailer veröffentlichte. 

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"Brutal, grausam und alles falsch", sagt Johnny Depp in dem Trailer, dessen Zusammensetzung aus Gerichtsausschnitten, mobbingartigen Szenen von Depp-Fans vor dem Gerichtsgebäude, mit Rufen wie: "Amber ist eine Lügnerin" bestückt ist. Zusätzlich kommen Influencer zu Wort und es wird eine große Frage aufgeworfen: Wie groß ist der Einfluss der sozialen Medien und was ist noch echt? Denn auch von manipulativ veränderten Videos ist die Rede.

In der Dokumentation geht es weniger um die Schuldfrage im Fall Johnny Depp gegen Amber Heard, die für alle Zuschauer schwer zu definieren war. Es geht viel mehr darum, wie die Öffentlichkeit den Fall wahrgenommen hat und warum das Interesse so gewaltig war. Die Dokumentation sucht die "tatsächliche Wahrheit".

In der Realität ging der Prozess zugunsten Johnny Depps aus. Der Rechtsstreit dauerte damals sechs Wochen. Die Geschworenen befanden zwar beide ehemaligen Eheleute der Verleumdung für schuldig, Depp musste an Heard jedoch nur zwei Millionen Dollar zahlen, sie an ihn zehn. Der Schauspieler hatte seine Ex auf Schadensersatz verklagt, nachdem sie 2018 gegenüber der "Washington Post" gesagt hatte, sie sei Opfer häuslicher Gewalt in ihrer Ehe geworden. Sie reichte eine Gegenklage ein. Der Grund: Imageschaden nach einer Schmutzkampagne, die sie Depp zuschreibt.

Auch nach der sechswöchigen Übertragung des Prozess war sich die Welt uneins, wer von beiden Recht und wer Unrecht hat. Bis heute beschäftigen die wilden Geschichten der Promiehe.

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Quellen:  CNN, RND, Netflix

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