Hat er nun oder hat er nicht? Bereits seit März 2013 gibt es Gerüchte, der französische Präsident François Hollande habe eine Liaison mit der Schauspielerin Julie Gayet. Diese hat sich bisher gerichtlich gegen entsprechende Berichte gewehrt. Mit Erfolg. Dennoch wagt sich die People-Zeitschrift "Closer" mit einer siebenseitigen Fotostrecke erneut an das Thema - und wird nun Ärger mit dem Präsidenten bekommen.
Am Freitag werde die Strecke über die angebliche Beziehung des 59-jährigen Präsidenten mit der 41-jährigen Schauspielerin erscheinen, hieß es auf der "Closer"-Webseite. Hollande war lange Jahre mit der sozialistischen Politikerin Ségolène Royal liiert, mit der er vier Kinder hat. Seit er das höchste Staatsamt bekleidet, gilt die Journalistin Valérie Trierweiler als seine Partnerin.
Hollande ließ inzwischen mitteilen, dass er seine Privatsphäre beeinträchtigt sieht. Er "beklage zutiefst die Verletzung der Achtung vor dem Privatleben", die ihm wie jedem anderen Bürger zustehe, sagte Hollande am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Der 59-Jährige kündigte an, rechtliche Schritte gegen die Enthüllungen von "Closer" zu prüfen.
Franzosen spekulieren
In der Reportage geht es unter anderem um Sicherheitsaspekte, die mit der Liebesaffäre verknüpft seien. Hollande habe es sich zur Angewohnheit gemacht, in der Nacht mit seinem Moped durch Paris zu fahren, heißt es auf der Webseite. Der Staatschef werde in solchen Fällen nur von einem Leibwächter begleitet, der das Paar morgens mit frischen Croissants versorge. Im Dezember hatte auch das Magazin "L'Express" Bedenken geäußert, ob die "Eskapaden" Hollandes Sicherheitsprobleme mit sich brächten.
Im Laufe der Nacht zog die Nachricht über die Liaison Hollandes mit der Schauspielerin ihre Kreise in den sozialen Internet-Foren. Der sozialistische Abgeordnete Jérôme Guedj gab zu Protokoll, dass ein "Registerwechsel" zu erwarten sei, an dem sich der Pariser "Mikrokosmos" ergötzen werde. Die konservative Abgeordnete Aurore Bergé blickte auf die am kommenden Dienstag anstehende Pressekonferenz Hollandes voraus, auf der der Präsident sicher die Frage gestellt bekommen werde, ob es mit Julie Gayet "ernst" sei.
Allerdings: "Closer" ist nicht unbedingt bekannt für seine seriöse Berichterstattung. Erst im Sommer war das Blatt in die Schlagzeilen geraten, nachdem es Oben-Ohne-Bilder von Prinzessin Kate veröffentlicht hatte - und dafür rechtlich belangt wurde.