Im Juli trafen sich zwei ungewöhnliche Gesprächspartner in einem sonnigen Eck von Schloss Windsor: King Charles und Hollywoodstar Cate Blanchett. Was die beiden zusammenführte, war ein dringendes Anliegen, das dem Monarchen seit Jahrzehnten am Herzen liegt – der Schutz der Natur.
Für den Podcast "Unearthed" der Royal Botanic Gardens at Kew setzte sich Charles mit der Oscarpreisträgerin und Dr. Elinor Breman, der leitenden Forscherin für Saatguterhaltung, zusammen. Im Mittelpunkt des 22-minütigen Gesprächs stand die Millennium Seed Bank in Wakehurst, Sussex – eine Institution, die vor 25 Jahren gegründet wurde, um Pflanzensamen vor dem Aussterben durch Klimawandel und Umweltzerstörung zu bewahre
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Wenn Wildblumenwiesen verschwinden
Blanchett, die als Botschafterin für Wakehurst fungiert und auch den Earthshot Prize von Prinz William unterstützt, bringt die Dringlichkeit der Mission auf den Punkt. In ihrer Einleitung zum Podcast warnt sie: "Die Zukunft des Lebens auf der Erde könnte sehr wohl von den Samen abhängen, die in dieser Bank gelagert werden."
Die Schauspielerin zeigte sich erschüttert über eine Zahl, die sie während ihrer Arbeit mit der Seed Bank erfahren hatte: 97 Prozent der Wildblumenwiesen sind zerstört worden. "Ich glaube nicht, dass wir das wirklich verstehen, weil wir um uns herum so viel natürliche Schönheit sehen", erklärt sie im Gespräch.
König Charles: Ein königliches Herzensprojekt mit Geschichte
King Charles, der für sein lebenslanges Engagement für Umweltfragen bekannt ist, nutzte das Gespräch, um über seine eigene Initiative zu sprechen – die Coronation Meadows. Das Projekt startete er zur Krönung seiner verstorbenen Mutter, Queen Elizabeth II. (1926–2022), weil er um den verheerenden Verlust blütenreicher Wiesen seit dem Zweiten Weltkrieg wusste.
"Was man an einem Tag durch einfaches Umpflügen zerstören kann, braucht praktisch 100 Jahre, um ersetzt zu werden", erläutert der König mit spürbarer Leidenschaft. "Und es erfordert konstante Pflege, um diese bemerkenswerte Vielfalt zu erschaffen." Seine jährlichen Reisen nach Transsilvanien hätten ihm gezeigt, wie mittelalterliche Wiesen ausgesehen haben müssen: mit bis zu 18 verschiedenen Orchideenarten, die dort heute noch gedeihen, weil die Landschaft rechtzeitig geschützt wurde.
Pharma-Industrie in der Pflicht
Das Gespräch nahm auch eine wirtschaftliche Wendung. Beide diskutierten die Verantwortung der Pharmaindustrie, die einen Großteil ihrer Wirkstoffe aus der Pflanzenwelt bezieht. Charles brachte einen logischen Gedanken ein: "Es muss doch in ihrem Interesse liegen, in den Schutz, die Verbesserung und die Wiederherstellung dieser Biodiversität zu investieren", aus der so viele Behandlungen abgeleitet wurden.
Blanchett pflichtete ihm bei und äußerte ihren Frust darüber, dass viele außergewöhnliche Initiativen bereitstünden, aber die Finanzierung fehle. "Es gibt eine Bereitschaft, aber einfach nicht die Ausrichtung der Mittel", stellte sie fest: eine Beobachtung, die auch die Mission des Earthshot Prize von Prinz William widerspiegelt, der nach skalierbaren Lösungen für Umweltprobleme sucht.
Zweiter royaler Podcast-Auftritt
Für King Charles war es der zweite Podcast-Auftritt in diesem Jahr, wie das "People"-Magazin erinnert. Bereits im März hatte er bei Apple Music einige seiner Lieblingssongs vorgestellt. Für Blanchett hingegen war es die erste direkte Zusammenarbeit mit dem Monarchen, auch wenn sie schon seit der Gründung des Earthshot Prize eng mit der königlichen Familie verbunden ist.