Eigentlich waren es nur positive Schlagzeilen, die Lena Meyer-Landrut für ihren Auftritt bei der Premiere zu dem Kinofilm "3 Tage in Quiberon" bekam. Ihr tief ausgeschnittenes Kleid erntete viel Lob, sie sei der "Hingucker auf der Berlinale" gewesen, schrieb etwa die "Gala", die "Bild" schwärmte von ihrem "lila Traumkleid mit XXL-Dekolleté".
Nur eine Frau hatte etwas zu mäkeln. Für die Journalistin Sabine Oelmann hat sich Meyer-Landrut zu sehr in den Vordergrund gespielt: "Die Hauptfrauen des Abends sind eigentlich Marie Bäumer und Emily Atef, die Hauptdarstellerin und die Regisseurin, und auf ihnen sollte das Hauptaugenmerk daher logischerweise liegen. Wie bei einer Hochzeit, da stiehlt man der Braut auch nicht die Show" , wie sie auf "ntv.de" schrieb.
Ein weiterer Kritikpunkt: Die Sängerin sei nicht in Schwarz erschienen und habe damit keine Solidarität mit der "Time's Up"-Initiative gezeigt. Und schob noch mit einem ungehörigen Satz hinterher. Auf Lenas dünne Figur anspielend schrieb Oelmann, man wünsche ihr "doch mal ganz allgemein einen gesegneteren Appetit".
Lena Meyer-Landrut antwortet
Darauf hat Lena Meyer-Landrut inzwischen reagiert. Auf ihrer Facebook-Seite konterte sie die Kritik an ihrem Auftritt. In Zeiten von Bodyshaming und Girlpower sei dieser Artikel "lächerlich und alles andere als feministisch". Für die ESC-Gewinnerin von 2010 ist dieser Kommentar eine Überreaktion, ein Meinungsstreit über dumme harmlose Dinge wie Kleidung bringe niemanden wirklich weiter, so Meyer-Landrut. "Lasst uns doch lieber über wichtige und echte Probleme sprechen und diskutieren."
Der emotionaler Ausbruch kam bei den Fans der Sängerin gut an. Der Verriss auf "ntv.de" bekam dagegen Kritik: "Laut diesem Artikel sollten wir jetzt wohl alle nie wieder Farben tragen, uns geschlossen kleiden um anderen nicht die Show zu stehlen und nicht zu vergessen, natürlich mehr essen", schrieb eine Userin. Eine andere Frau fasste es so zusammen: "Für mich klingt er sehr nach Neid. Das ist leider so typisch unter Frauen."
