Den ehemaligen Fußballprofi Lothar Matthäus stört es, dass er in Deutschland keine Anerkennung erhält. Um sein Image zu verbessern, hat er nun seine Autobiografie "Ganz oder gar nicht" geschrieben. "Weil ich möchte, dass die Leute den echten Lothar Matthäus kennenlernen", erklärt Matthäus. "In Deutschland sind so viele Bücher auf dem Markt, mit denen ich nichts zu tun habe, aber dennoch steht mein Name mit drauf", beschwert er sich im Interview mit der "Welt". "Das darf man ja in Deutschland, über Leute schreiben ohne deren Erlaubnis. Schade, ist aber so. So entstand ein falsches Bild von mir. Ich bin nicht so, wie die Leute denken."
So werde sich hierzulande vielfach über ihn lustig gemacht, während Matthäus in anderen Ländern bewundert werde. "In Deutschland geht man mit Menschen, die viel geleistet haben, nicht fair um. Es ist Mode, Leute ins Lächerliche zu ziehen. Es wird so viel Respektloses über mich geschrieben. Die Menschen kennen mich nicht, aber sie glauben das, weil sie so viel über mich lesen. Das falsche Bild, das die Medien mitunter liefern, das stört mich." Dabei gehe es ihm nicht darum, verehrt zu werden, "sondern um Anerkennung", erklärt der 51-Jährige. "Auf der ganzen Welt, begrüßen sie mich mit Freude und Herzlichkeit und sagen: 'Hey Lothar, schön, dass du da bist.'"
"Der Franz hat seine Kinder vom lieben Gott"
Häme verletze Matthäus schon lange nicht mehr, nur um seine Eltern mache er sich Sorgen, weil diese "das alles abbekommen". So habe sich seine Mutter "in Herzogenaurach teilweise tagsüber nicht mehr auf die Straße getraut, sie ist nur noch abends raus gegangen, wegen der Kommentare und Sprüche über den Sohn. Meine Eltern leiden am meisten unter der Häme".
Der Rekordfußballer beneidet Franz Beckenbauer um sein Image. Sie seien gar nicht so weit auseinander, sagte Matthäus dem Nachrichtenmagazin "Focus". Sie seien beide mehrfach verheiratet gewesen, hätten beide mehrere Kinder: "Trotzdem ist es Beckenbauer, der den Heiligenschein hat. Es ist Matthäus, der von einem Fettnäpfchen in das nächste tritt." Bei ihm würden Frauen schon für schwanger erklärt, ehe er überhaupt Sex mit ihnen hatte, sagte Matthäus. Aber: "Der Franz hat seine Kinder vom lieben Gott."