Er beherrschte die spontane Comedy wie kaum ein anderer: Mit einfachsten Mitteln wie einer Banane brachte Mirco Nontschew seine Kollegen zuletzt bei "Last One Laughing" zum Lachen. Nun ist er mit 52 Jahren verstorben.
Das bestätigte sein Manager und Vertrauter Bertram Riedel sowohl der "Bild" als auch der "B.Z.". "Wir bestätigen den Tod unseres Freundes und Familienmitglieds. Die Familie bittet um Rücksichtnahme in dieser schweren Zeit", heißt es in einem wortgleichen Statement in den beiden Zeitungen. Die Polizei bestätigte der "B.Z." zufolge demnach, am Freitag einen leblosen 52-Jährigen in seiner Wohnung in einem Berliner Mehrfamilienhaus aufgefunden zu haben. Die Todesursache sei noch nicht klar, ein Todesermittlungsverfahren sei eingeleitet.
Von "RTL Samstag Nacht" bis "LOL": Mirco Nontschews Karriere in Bildern

Diese Sendung war der Durchbruch – nicht nur für Micro Nontschew. Die stark am US-Vorbild "Saturday Night Live" angelehnte Abend-Sendung "RTL Samstag Nacht" machte nicht nur die Hauptdarsteller zu Stars, sondern brachte erstmals die deutsche Comedy-Szene auf die große Bühne. Ganz vorne dabei: Mirco Nontschew, der mit Rubriken wie "Far Out", in der immer wieder der Extremsport-Trend veralbert wurde, schnell zu den Publikums-Lieblingen zählte.
Mirco Nontschew: der unterschätzte Superkomiker
Nontschew war einer der großen Stars der ersten deutschen Comedy-Welle in den Neunzigern. Als Gründungs-Mitglied von "RTL Samstag Nacht" prägte er gemeinsam mit Kollegen wie Wigald Boning, Olli Dietrich oder Esther Schweins die deutsche Wahrnehmung der noch jungen Comedy-Szene nachhaltig. Nontschews Spezialität waren absurde und überdrehte Auftritte, in denen er oft spontan agierte. Mit wilden Gesten, Geräuschen und Gesichtsausdrücken konnte er sein Publikum im Nu zum Johlen bringen.
Zuletzt hatte er bei Bully Herbigs Comedy-Wettbewerb "Last One Laughing" die Komiker-Kollegen vor harte Prüfungen gestellt. In der Sendung, in der man die anderen zum Lachen bringen muss, um sie herauszuwerfen, wurde er von mehreren Kollegen als "Endgegner" bezeichnet. Nontschew brillierte etwa, indem er mit einer Banane und Pfeifgeräuschen aus dem Nichts Laser-Pistolen imitierte – und damit beinahe die anderen Teilnehmer hinauswarf. Er sei "so lustig, dass er nicht davon leben muss", sagte einer der Teilnehmer anerkennend.
Nontschew hinterlässt zwei Töchter.