In wenigen Stunden wird ein Richter in New York entscheiden, ob er die Zivilklage von Virginia Roberts Giuffre gegen Prinz Andrew zulässt. Danach könnte offiziell ein Prozess gegen den Lieblingssohn von Queen Elizabeth wegen Missbrauchsvorwürfen beginnen.
An Silvester hatte der Royal den jüngsten Rückschlag hinnehmen müssen. Seine Anwälte hatten eine Klageabweisung beantragt mit der Begründung, Roberts Giuffre wohne seit längerem nicht mehr in den USA. Dies hatte Richter Lewis Kaplan abgewiesen. Am Montag wird weiter verhandelt.
"Toxisch und eine Peinlichkeit": Militärchefs wollen Prinz Andrew loswerden
Nicht nur in den USA droht Prinz Andrew großer Schaden. In der Heimat gibt es wohl hektische Beratungen, was mit ihm passiert, sollte er verurteilt werden. Wie "mirror.co.uk" berichtet, wollen hohe Militär-Angehörige, dass der Prinz seine militärischen Rollen freiwillig aufgibt. Wie seine Geschwister, Charles und Anne, ist Andrew Colonel diverser Regimenter, Einheiten und Korps. Der 61-Jährige solle möglichst aus eigenem Entschluss seinen Platz räumen, damit ihn nicht die Queen seiner Ämter entheben müsse.
Die Seite zitiert einen früheren Verteidigungschef mit den Worten: "Er wird jetzt als toxisch und Peinlichkeit gesehen. Er ist so schwer beschädigt, dass es keinen Weg zurück gibt." Anderen reichten laut des Berichts schon Andrews Freundschaften mit dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein und dessen Komplizin Ghislaine Maxwell. Andrew könne aufgrunddessen schon an keiner militärischen Parade mehr teilnehmen.
Prinz Andrew bald kein Herzog von York mehr?
Doch nicht nur seine militärischen Aufgaben sind Anlass für Diskussionen, auch Andrews Herzogtitel könnte bald weg sein. Wie die "Sunday Times" berichtet, sprechen bereits Palastmitarbeiter über diese Angelegenheit. Demnach solle die Nummer Neun in der britischen Thronfolge seinen Titel nicht mehr nutzen dürfen, sollte er schuldig gesprochen werden. Außerdem wäre eine Weiterarbeit für seine karitativen Projekte nicht länger denkbar.
Würde Prinz Andrew tatsächlich verurteilt, wäre er de facto ein Royal ohne Jobs und Aufgaben, der in der Versenkung verschwindet. Ende 2019 hatte er sich vorerst aus dem öffentlichen Leben verabschiedet und seither nicht mehr im Dienste der Krone gearbeitet. Erst vor wenigen Tagen hieß es, dass er an seiner Rückkehr arbeitet. So wolle er nach der Corona-Pandemie vor allem sein Projekt Pitch@Palace, das internationale Start Ups und Investoren zusammenführt, vorantreiben.
Doch zunächst wird der Prinz mit einigem Herzklopfen auf die Entscheidung am Montag in New York blicken. Sie kann eine Vorentscheidung für seine royale Existenz sein.
Quellen: The Mirror, Royal Central