Vor einem Londoner High Court konnte man am Freitag den Namen von Prinz Andrew hören. Zwar ist der Lieblingssohn der Queen dieses Mal nicht selbst angeklagt, jedoch könnte er in einen Fall verwickelt worden sein, in dem es um eine mutmaßliche Veruntreuung von Millionen Euro durch einen türkischen Geschäftsmann geht. Der Prinz soll davon jedoch nichts gewusst haben.
Der Fall, der derzeit vor dem Londoner Gericht analysiert wird, ist kompliziert. Der in London lebende Geschäftsmann Selman Turk soll sich wegen Betrugs in der englischen Hauptstadt verantworten. Eine reiche Türkin, namens Nebahat Isbilen, hatte ihm den Auftrag gegeben, ihr Vermögen ins Ausland zu transferieren, weil ihr Mann im Gefängnis saß – nach Angaben der Klägerin aus politischen Gründen. Dabei soll es sich um eine Summe zwischen 40 und 66 Millionen Pfund gehandelt haben. Die Frau war aus politischen Gründen aus ihrem Heimatland geflohen und hatte nach eigenen Angaben dem Geschäftsmann Turk den Auftrag gegeben, ihr Geld auf diesem Wege in Sicherheit zu bringen. Doch es fehlt eine beachtliche Summe des Geldes, weswegen nun gerichtlich aufgerollt wird, wo das Geld geblieben sein könnte. Nun klagt Isbilen auf Rückgabe ihres Vermögens. Der beklagte Geschäftsmann streitet die Vorwürfe jedoch ab.
Prinz Andrews ganze Familie soll Geld von Turk erhalten haben
Laut einem Bericht der Zeitung "The Telegraph" flossen aus dem Vermögen der Klägerin über Turk auch mehr als eine Million Pfund an Andrew und seine frühere Ehefrau Sarah Ferguson. Angeblich soll diese Summe gezahlt worden sein, um es der Türkin zu erleichtern, an einen englischen Pass zu kommen. Im Verwendungszweck der Überweisung von rund 750.000 Pfund an Prinz Andrew soll ein Hochzeitsgeschenk für seine Tochter Prinzessin Beatrice angegeben worden sein. Bei Sarah Ferguson, die rund 225.000 Pfund überwiesen bekommen haben soll, war der Betreff der Überweisung wohl "Markenbotschafterin" für eine von Turks Firmen. Kleinere Summen sollen auch an die Töchter der beiden, Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie, überwiesen worden sein.
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Prinz Andrew habe das Geld bereits zurückgezahlt, die Familie soll von dem Betrug nichts gewusst haben. Sarah Fergusons Sprecher äußerte sich gegenüber "The Sun": "Die Herzogin war sich der Anschuldigungen, die gegen Herrn Turk aufgetaucht sind, nicht bewusst. Sie ist natürlich besorgt über das, was ihm vorgeworfen wird."
Der britische Prinz konnte sich gerade erst mit einer Vergleichszahlung einem großen, öffentlichen Prozess wegen sexuellem Missbrauch einer Minderjährigen entziehen. Nach diesem Skandal erschien er vergangene Woche Dienstag erstmalig in der Öffentlichkeit zum Gedenkgottesdienst an seinen Vater.
Quellen: The Sun, Daily Mail, The Telegraph