Prinzessin Diana Empörung über Bilder der sterbenden Diana

Großbritannien ist geschockt: Der US-Fernsehsender CBS strahlte bisher unveröffentlichte Fotos der sterbenden Prinzessin Diana nach deren Autounfall in Paris aus.

Auf Empörung und einhellige Kritik ist in Großbritannien die Ausstrahlung von Bildern der sterbenden Prinzessin Diana durch den US-Sender CBS gestoßen. Die Familie von Diana zeigte sich am Donnerstag in einer ersten Reaktion geschockt über die Sendung. Ihr Bruder Lord Spencer sagte, dies sei Ekel erregend. Prinz Charles, Ex-Mann der 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben gekommenen Diana, kommentierte am Donnerstag die von allen Medien als geschmacklos bezeichneten Aufnahmen eben so wenig wie die Söhne der Prinzessin, William und Harry.

Der US-Fernsehsender CBS hatte in der Nacht zum Donnerstag bisher unveröffentlichte Bilder der sterbenden Prinzessin Diana nach deren Autounfall in Paris vor mehr als sechs Jahren gezeigt. Nach Angaben von CBS stammten die Fotos aus den Ermittlungsakten der französischen Behörden.

Blutende und bewusstlose Prinzessin in Nahaufnahme

Auf den Schwarz-Weiß-Bildern, die CBS zeigte, ist die blutende und bewusstlose Prinzessin teils in Nahaufnahme zu sehen. Eine Veröffentlichung dieser Fotos, die Paparazzi unmittelbar nach dem Unfall am 31. August 1997 in einem Pariser Straßentunnel aufgenommen hatten, galt internationalen Medien bislang als tabu. Als Grund dafür wurde unter anderem die Rücksichtnahme auf Dianas Söhne, die Prinzen William und Harry, angeführt.

Auch Mohammed Fayed zeigte sich von der Ausstrahlung der Bilder schockiert. Der «Harrods»-Besitzer und Vater von Dodi Fayed, der als Freund Dianas mit ihr ums Leben kam, sagte: «Das ist vernichtend für mich sowie für Prinz William und Prinz Harry.» Er warf dem US-Sender CBS nackte Geldgier vor. Außerdem hielt er daran fest, dass es sich nicht um einen Unfall handelte, sondern dass sein Sohn und die Prinzessin Opfer eines Anschlags wurden, an dem der britische Geheimdienst beteiligt gewesen sei.

Britische Boulevardpresse veröffentlicht keine Bilder

«Das ist grauenhaft», sagte Vivienne Parry, die für den Diana- Erinnerungsfond gearbeitet hatte, dem «Daily Mirror» zu den Fotos. Dafür könne es keine Rechtfertigung geben. Ähnlich sah das die sonst nicht gerade zurückhaltende britische Boulevardpresse. Sie hatte sich bereits im Vorfeld darauf verständigt, die Bilder nicht zu zeigen.

Nach französischem Recht verletzen die Bilder die Intimsphäre der Unfallopfer. Allerdings waren die drei Fotografen Ende November vergangenen Jahres von einem französischen Gericht freigesprochen worden - unter anderem, weil die Fotos nicht veröffentlicht worden waren.

War Prinzessin Diana schwanger?

CBS berichtete zudem über Hinweise in den französischen Akten sowie von Bekannten Dianas, die Verschwörungstheorien über ein angebliches Mordkomplott gegen die Prinzessin neue Nahrung geben würden. Sie enthielten weitere Anzeichen dafür, dass Diana von ihrem Liebhaber Dodi al Fayed, der ebenfalls bei dem Unfall ums Leben kam, schwanger gewesen sei. Die französischen Ermittler waren 1999 zu dem Ergebnis gekommen, dass der Unfall durch den betrunkenen Fahrer der beiden verursacht worden war.

Der Sender verfügt nach eigenen Angaben über lückenlose Kopien der tausende Seiten umfassenden Akten der französischen Justiz. Wie CBS in deren Besitz gelangte, wurde nicht mitgeteilt. Der Sender verteidigte seine Entscheidung, die umstrittenen Fotos zu veröffentlichen. Dies sei «im journalistischen Kontext der Berichterstattung über Dianas medizinische Untersuchung erfolgt», sagte eine CBS-Sprecherin.

DPA
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