Was sollen wir jetzt tun?", fragte Prinz Charles neulich weinerlich seinen Sohn William. "Just keep smiling", antwortete der. Leichter gesagt als getan. Wochenlang herrschte komplette Konfusion - nicht nur über die Hochzeit, sondern auch über Camillas künftigen Status. Dabei hatte alles so schön angefangen: Im Februar, als die frohe Botschaft der Eheschließung verkündet wurde, hieß es, es werde eine standesamtliche Trauung in Schloss Windsor geben und Camilla werde danach Herzogin von Cornwall. Königin wolle sie nicht werden, sondern nur "Princess Consort". So wollte man den Anschein vermeiden, dass sie vom Scheitern der Ehe zwischen Charles und Diana ungebührlich profitieren könnte. Doch Tage später war von dem Gedanken-Soufflé nur noch ein Klecks übrig geblieben. Statt des gewünschten Effekts entstand der Eindruck, der Prinz sei umgeben von "Schleimern, kaum dazu in der Lage, einen Kindergarten zu beraten, geschweige denn einen künftigen Monarchen", wie die "Daily Mail" ätzte. Auch Tony Blairs Regierung, mit der alles abgesprochen worden war, hatte geschlampt. Hier einige der Fragen, die es zu klären galt:
Dürfen Camilla und Charles, wie ursprünglich angekündigt, auf Schloss Windsor standesamtlich heiraten?
Nein. Erstens braucht man dazu eine Lizenz, und um die hatte sich keiner gekümmert. Und zweitens hätte diese Lizenz bedeutet, dass bis zum Jahr 2008 jeder vulgäre Steuerzahler im Schloss hätte heiraten können. Majestät war von der Vorstellung von Kaugummi kauenden Paaren unter ihren Holbeins nicht angetan. So müssen sich die Brautleute wie schlichte Steuerzahler ins örtliche Standesamt bequemen, zu einer öffentlichen Zeremonie - ohne die Queen. Trauzeugen sind Prinz William und Tom Parker Bowles. Danach wird der Erzbischof von Canterbury das Paar segnen, und Charles' Mutter die Angelegenheit durch ihre Präsenz doch noch adeln.
Ist die Hochzeit legal?
Zweifel hatte der emeritierte Oxford-Professor und Jurist Stephen Cretney kurz nach der Verkündung der frohen Botschaft angemeldet, indem er auf ein Gesetz von 1836 verwies, mit dem die zivile Trauung in England und Wales eingeführt wurde, Ausdrücklich davon ausgeschlossen waren Mitglieder der königlichen Familie, weswegen Edward VIII. (verheiratet mit Wallis Simpson) auf den Thron verzichten musste. 1949 wurde das Gesetz zwar aktualisiert, doch die Ausnahme für die Royals blieb bestehen. Darum durfte Prinzessin Margaret in den 50er Jahren auch nicht den geschiedenen Peter Townsend heiraten. Und Charles' Schwester Anne ehelichte Tim Laurence 1992 in zweiter Ehe in Schottland, wo andere Gesetze gelten. "Gerettet" wurden Charles und Camilla durch die Europäische Menschenrechtskonvention, der Großbritannien vor sieben Jahren beitrat. Danach sind alle Menschen gleich, auch Prinz Charles, der seinerzeit über die Konvention gesagt hatte, sie sei "eine Bedrohung für zivilisierte und geordnete Existenz".
Wird Camilla Königin werden?
"Sorry, aber dann werde ich Republikaner", schrieb kürzlich Michael Thronton in der "Daily Mail". Laut Meinungsumfrage erfüllt 73 Prozent aller Briten die Vorstellung einer "Queen Camilla" mit Grausen. Inzwischen steht fest: Sie kann sich noch so oft Herzogin von Cornwall nennen lassen, durch ihre Heirat wird sie Princess of Wales, wie vor ihr Diana. Und zudem wird "Camilla Königin werden - aber sie wird nicht Königin Camilla sein", wie der "Guardian" titelte. Denn Großbritannien und weitere 17 Staaten des Commonwealth müssten eigens ein Gesetz verabschieden, damit die Frau des Königs nicht den Titel "Queen" führen darf. Ein solcher Affront ist mehr als unwahrscheinlich. Camilla-Gegnern bleibt ein Trost: Lebt Elisabeth II. so lange wie ihre Mutter, wird Camilla 80 sein, bis sie entscheiden muss, ob sie ihr Leben als Königin oder als Prinzgemahlin beschließen will.