Er ist einer der Cousins von Queen Elizabeth II. und pflegte bis vor Kurzem enge Beziehungen mit Russland: Prince Michael of Kent spricht selbst fließend russisch und ist über seine Großmutter mit dem russischen Zar Nikolaus II. (1868-1918) verwandt. Anfang März wurde bekannt, dass er den Freundschaftsorden, den er vom Kreml bekam, zurückgegeben hat.
Cousin der Queen wegen Russland unter Druck
"Ich kann bestätigen, dass Seine Königliche Hoheit Prinz Michael von Kent seinen russischen Freundschaftsorden zurückgibt", sagte ein Sprecher des Prinzen dem "Daily Express". "Es wird keinen weiteren Kommentar geben", hieß es vor einigen Wochen. Doch auch danach war der Druck auf den Cousin der Queen groß. Denn noch immer hatte er enge berufliche Beziehungen mit dem Kreml. Jetzt ist Prince Michael of Kent als Schirmherr eines russisch-britischen Handelsgremiums zurückgetreten.
Ganz gekappt sind seine Verbindungen damit nicht. Wie die "Daily Mail" erklärt, bleibt er Botschafter und Anteilseigner von RemitRadar, einer Geldtransferfirma, deren CEO Sergei Markov ist. Markov ist ein ehemaliger Berater Wladimir Putins und nannte den Einmarsch in die Ukraine kürzlich noch eine Befreiung und Präsident Wolodymyr Selenskyj einen "Neo-Nazi".
Seine Ehefrau trug rassistische Brosche
Darüber hinaus hat Prince Michael of Kent eine Ehrenprofessur an einer Universität in St. Petersburg und ist Schirmherr der Moskauer Akademie für Industrie und Finanzen. "Prinz Michael sollte seine Position überdenken. In einer Zeit, in der wir von allen erwarten, dass sie sich für die Ukraine und gegen die von Russland begangenen Kriegsverbrechen und Gräueltaten einsetzen, sollte man erwarten, dass die Mitglieder der königlichen Familie denselben Standpunkt einnehmen", sagte die britische Abgeordnete Siobhain McDonagh.
Wem der Name des Prinzen bekannt vorkommt, der wird sich vielleicht an seine Ehefrau, Baronin Marie-Christine von Reibnitz, erinnern. Princess Michael of Kent, wie sie auch genannt wird, trug beim ersten Weihnachtslunch, an dem Herzogin Meghan teilnahm, eine rassistische Blackamoor-Brosche, die heute als Relikt der Sklaven- und Kolonialzeit gilt. Die kleinen Figuren, gelegentlich Deko-Objekte oder eben Schmuckstücke, "Blackamoor" im Englischen, "Mohrenstatuetten" im Deutschen, waren besonders im 18. Jahrhundert beliebt. Die afrikanische Figur mit schwarzer Haut, häufig aus Ebenholz geschnitzt, trägt meistens einen Turban und auffallende Juwelen. Ihre Haltung gleicht fast immer der von Bediensteten. Heute gelten die Stücke als rassistisch und extrem kontrovers, da sie die Sklaven- und die Kolonialzeit verherrlichen.
Quellen: "Daily Mail" / "Sky News"