Wimbledon-Halbfinalistin Ihre Tennis-Karriere hing am seidenen Faden: Wie Tatjana Maria sich zurück in den Sport kämpfte

Tatjana Maria
Tatjana Maria steht im Wimbledon-Halbfinale
© Zac Goodwin / Picture Alliance
Sie ist Deutschlands Wimbledon-Hoffnung: Im Viertelfinale setzte sich Tatjana Maria gegen ihre deutsche Konkurrentin Jule Niemeier durch und zog ins Halbfinale ein. Dass sie dort steht, ist durchaus eine Überraschung. 

Mit Tatjana Maria im Wimbledon-Halbfinale hätte im Vorfeld wohl niemand gerechnet. Die 34-Jährige besiegte im Viertelfinale ihre Kollegin, die deutsche Tennis-Hoffnung Jule Niemeier, in drei Sätzen. Im Halbfinale wird sie sich gegen die Tunesierin Ons Jabeur durchsetzen müssen. 

Wimbledon: Tatjana Maria steht im Halbfinale

Dass Tatjana Maria es so weit schaffen würde, grenzt an eine Sensation. Denn ihre Karriere hing bereits am seidenen Faden. Vor 14 Jahren wurde bei ihr eine Thrombose am Bein entdeckt. Maria schwebte in Lebensgefahr, weil nach einer Lungenembolie der Herzstillstand drohte. Es folgten Operationen. Der Thrombose war ein Bänderriss vorhergegangen, eine Sportverletzung, die eigentlich leicht zu behandeln ist. Ein halbes Jahr nach ihrem Krankenhausaufenthalt stand Maria bereits wieder auf dem Tennisplatz.

Doch wenig später folgte der nächste Schicksalsschlag: Ihr Vater, der sie zu Turnieren begleitet hat, erlag einem Krebsleiden. Maria hatte Probleme, den Verlust zu verarbeiten und brach 2009 mental zusammen. Doch auch nach diesem Tief kämpfte sich die Sportlerin mit Hilfe ihres Ehemannes und Trainer, Charles-Edouard Maria, zurück. "Bei mir sind ein paar Sachen passiert, die einen automatisch stärker machen", sagte sie in Wimbledon.

Zweifache Mutter

2013 brachte sie ihre erste Tochter, Charlotte, zur Welt. Ihre Karriere auf dem Tenniscourt haben zu dem Zeitpunkt viele Fans bereits abgeschrieben. Doch im ersten Jahr nach der Geburt erreichte sie Runde drei in Wimbledon. Im vergangenen Jahr wuchs die Familie erneut, Töchterchen Cecilia wurde geboren. 15 Monate nach der Geburt hat die Zweifach-Mutter jetzt das Halbfinale des prestigeträchtigen Grand-Slam-Turnieres erreicht. 

Wenn sie in Wimbledon eines bewiesen hat, dann, dass man sie niemals aufgeben sollte. Nicht nur auf dem Court, sondern auch abseits des Sports hat Tatjana Maria gezeigt, dass sie ein Kämpferherz hat. Trotz ihrer sportlichen Erfolge sagt sie: "Das Wichtigste in meinem Leben ist, Mutter von zwei Kindern zu sein. Nichts wird das ändern." 

Verwendete Quelle: dpa

ls

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