Das Epstein-Opfer Virginia Giuffre nahm sich im April 2025 das Leben. Jahrelang hatte die Frau für ihr Recht gekämpft, nachdem sie als Mädchen von Jeffrey Epstein missbraucht worden war. Auch Andrew Mountbatten-Windsor soll sich an ihr vergangen haben. Sie setzte sich juristisch zur Wehr und einigte sich schließlich mit dem Mitglied der königlichen Familie auf einen Vergleich – ohne Schuldeingeständnis.
Berichten zufolge erhielt Giuffre von Andrew Mountbatten-Windsor rund 12 Millionen Pfund. Der "Telegraph" schreibt sogar, ihr Gesamtvermögen habe zeitweise bei etwa 19 Millionen Dollar gelegen. Heute soll davon jedoch kaum noch etwas übrig sein. Im Zuge der Nachlassverteilung, die vor allem ihren beiden Söhnen Christian, 19, und Noah, 18, zugutekommen soll, wurde nun bekannt, dass Giuffres Vermögen lediglich 312.000 Dollar betragen habe, wie die "Times" berichtet.
Gerichtsunterlagen scheinen unvollständig
Demnach besteht der Nachlass aus einem Ranchgrundstück nahe Perth, zwei Fahrzeugen, Schmuck sowie möglichen Buch-Tantiemen aus dem posthum erschienenen Werk "Nobody’s Girl".
Giuffres Anwältin Karrie Louden und ihre frühere Betreuerin Cheryl Myers widersprechen dieser Darstellung. Sie gehen davon aus, dass der tatsächliche Wert des Nachlasses deutlich höher liegt. Ein Großteil der Millionen soll laut "Times" in den "Witty River Family Trust" geflossen sein, den Giuffre und ihr Ehemann Robert gemeinsam verwalteten. Die Situation gilt als problematisch, da Robert laut Tagebucheinträgen Giuffres häusliche Gewalt ausgeübt und sie finanziell kontrolliert haben soll. In ihren Aufzeichnungen äußerte sie zudem die Sorge, er könne für die Kinder vorgesehenes Geld "verzocken oder vertrinken".
Auch die Immobilien werfen Fragen auf. Von den Vergleichszahlungen sollen in Australien mehrere Häuser gekauft worden sein, darunter Objekte in Perth sowie eine Ranch in Neergabby – jener Ort, an dem Giuffre ihre letzten Tage verbrachte. Doch nur ein Teil dieser Immobilien taucht im offiziellen Nachlass auf. Zudem sollen rund 2,7 Millionen Dollar, die aus dem Privatvermögen der Queen stammen sollen, weiterhin auf einem US-Konto verwahrt werden.
Virginia Giuffre hinterließ kein Testament
Brisant ist auch, dass Giuffre kein formelles Testament hinterließ. In einer E-Mail, die sie wenige Wochen vor ihrem Tod an die Trust-Verwalterin schrieb, heißt es: "Wenn mir etwas zustößt, lassen Sie nicht zu, dass Rob irgendein Geld erhält." Dieses sogenannte "implizite Testament" steht nun im Zentrum eines erbitterten Rechtsstreits.
Während Louden und Myers betonen, Giuffre habe sie mehrfach beauftragt, ein offizielles Testament vorzubereiten, zweifeln die Söhne an der geistigen Verfassung ihrer Mutter in ihren letzten Lebensmonaten. Robert selbst, dem nach australischem Recht ein Drittel zustehen würde, äußert sich bislang nicht öffentlich. Giuffres Angehörige in den USA hoffen, dass das Gericht ihre mutmaßlichen letzten Wünsche anerkennt. Ihr Halbbruder Danny Wilson sagt: "Ich habe Angst, dass alles, wofür sie gekämpft hat, einfach verschwindet."
Die zentrale Frage bleibt jedoch: Wie konnte ein Vermögen in Millionenhöhe auf wenige Hunderttausend schrumpfen? Antworten darauf könnte der nächste Gerichtstermin am 13. Februar liefern.
Ihre Gedanken kreisen um das Thema Suizid?
Oder Sie kennen jemanden, dem es so geht? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail ist möglich (nach Anmeldung über die Website www.telefonseelsorge.de).