Was macht eigentlich... Jane Seymour

Jane Seymour
Jane Seymour im Atelier ihres Hauses im kalifornischen Malibu
© Jonas Mohr
Die englische Schauspielerin Jane Seymour feierte als Titelheldin der amerikanischen Fernsehserie "Dr. Quinn - Ärztin aus Leidenschaft" ihren größten Erfolg.

Zur Person

Jane Seymour arbeitet an einer Modekollektion und malt. Die vierfache Mutter ist mit dem Regisseur und Schauspieler James Keach verheiratet. Die vierfache Mutter wollte ursprünglich Balletttänzerin werden, entschied sich jedoch 1967 wegen Knieproblemen für eine Karriere als Schauspielerin. Weltweit berühmt wurde die heute 51-Jährige 1973 an der Seite von Roger Moore im James-Bond-Abenteuer »Leben und sterben lassen«. Höhepunkt ihrer zahlreichen Fernseharbeiten war 1993 die Serie »Dr. Quinn - Ärztin aus Leidenschaft«

Kann es sein, dass Sie ein entferntes Mitglied der englischen Königsfamilie sind?

Nicht dass ich wüsste. Wieso fragen Sie?

Jane Seymour war im 16. Jahrhundert eine der Frauen von König Heinrich VIII.

O ja, das stimmt. Aber sie war kein Vorfahre von mir. Den Künstlernamen Jane Seymour hat sich zu Beginn meiner Karriere mein Manager ausgedacht, ohne zu wissen, dass es mal eine Königin gleichen Namens gab. Mein echter Name ist Joyce Frankenberg, was auf meine deutschen Urahnen zurückgeht. Ich selbst bin aber eine waschechte Engländerin.

Die von Queen Elizabeth II. vor drei Jahren zum »Officer of the Order of British Empire« ernannt wurde.

Ja, ich habe eine Medaille von der Queen erhalten, weil ich ihrer Ansicht nach mein Heimatland in den letzten Jahren positiv in der Welt vertreten habe. Die Queen sagte mir, sie sei immer ein Fan der Serie »Dr. Quinn - Ärztin aus Leidenschaft« gewesen. Das hat mich schon sehr gefreut.

Wie sehr lag Ihnen die Rolle der Ärztin Michaela Quinn am Herzen?

Die Serie war das Beste, was mir passieren konnte. Ich war gerade frisch geschieden, als ich 1992 die Rolle angeboten bekam. Mein Ex-Mann hatte mich ohne einen Penny zurückgelassen. Durch den Erfolg der Serie bin ich sehr schnell finanziell unabhängig geworden. Die Figur der Dr. Michaela Quinn war mir zudem wie auf den Leib geschrieben. Ich bin schließlich als Tochter eines Arztes aufgewachsen, dessen Leidenschaft der Medizingeschichte galt.

Sie haben in Ihrer Karriere vorwiegend in TV-Serien mitgewirkt, was Ihnen den Beinamen »TV-Queen« einbrachte. Stört Sie das?

Nein, es gibt schlimmere Beinamen. Als ich 1976 erstmals nach Amerika kam, waren Miniserien im Fernsehen sehr beliebt. Nachdem ich gleich mit meiner ersten Rolle in »Captains and the Kings« für einen Emmy nominiert wurde, habe ich plötzlich sehr viele weitere TV-Angebote bekommen. Ich war so beschäftigt, dass gar keine Zeit mehr blieb für Kinofilme.

In den vergangenen Jahren haben Sie sich auch als Buchautorin und Modedesignerin etabliert. Was geben Sie mittlerweile als Hauptberuf an?

Mutter. Meine Kinder beanspruchen die meiste Zeit. Und ich engagiere mich für mehrere Hilfsorganisationen, die sich um misshandelte und obdachlose Kinder kümmern. Mehrmals im Jahr besuche ich Einrichtungen von »Childhelp USA« und »City Hearts«. In der wenigen Freizeit lebe ich dann meine diversen Leidenschaften aus, besonders das Malen. Viele meiner Bilder hängen in unserem Schloss in England.

Sie haben ein Schloss?

Ja, in der Nähe von Bath. Es ist 400 Jahre alt, ein wunderschönes Anwesen. Meine Familie und ich verbringen dort einige Wochen im Jahr, den Rest der Zeit vermiete ich es samt Koch, Hausmagd und Gärtner für rund 21000 Dollar pro Woche. Es ist ein mystischer Ort mit einer besonderen Aura. Daher mieten sich besonders gern Künstler ein. Bands wie »The Cure« und »Radiohead« haben dort Alben produziert. Kürzlich war Robbie Williams da, um sich vom Tourstress zu erholen.

Und was macht die eigene Karriere?

Ich lese gerade zwei neue Drehbücher und hätte schon Lust, auch mal wieder mehr vor der Kamera zu stehen. Aber nicht um jeden Preis. Ich habe kein Problem damit, mich stärker auf meine Malerei und die Familie zu konzentrieren.

Interview: Andreas Renner

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