Keine Chance für Schwarz: Im kommenden Herbst und Winter dominiert in der Herrenmode ein tiefes Blau. So will es zumindest Donatella Versace. Anlässlich der noch bis Donnerstag laufenden Mailänder Männermodenschauen zeigte sie eine Kollektion mit dunklen, warmen Farben.
Geprägt sind ihre Entwürfe von klassischer Eleganz und zugleich von maskuliner Kraft. Zum Pullover, ob Rollkragen oder Rundhals, knotet Versace ein Seidentuch. Lederblousons im Bikerstil wechseln sich mit voluminösen Trenchcoats und edlen Einreihern ab. Leder akzentuiert auch die Ellbogen von Sakkos oder die Rippen schmaler Strickoberteile. Zusammen mit den schlanken Hosen und der ausgearbeiteten Schulterpartie entsteht so eine fast statuenhafte Silhouette.
Dolce & Gabbana militant
Das italienische Designerduo Dolce & Gabbana hingegen entleiht sich Elemente aus dem Militär und setzt das Thema in seiner romantisch-eleganten Facette in Szene.
Christopher Bailey, der Designer von Burberry Prorsum, sucht stets den urbritischen Kern der Marke, um ihn dann zeitgemäß zu interpretieren. In der neuen Kollektion gib es dreiteilige Anzüge, aber aufgelockert mit einem gemusterten Hemd. Der Trenchcoat, Markenzeichen des Londoner Traditionshauses, kommt im nächsten Jahr als gesteppte Variante mit Hahnentrittmuster oder aus Brokat. Einen Hauch von Anarchie vermitteln Nietendetails am Pullover, Gürtel oder Schal.
Der Engländer Ozwald Boateng lebte seine Vorliebe für das perfekte Schneiderhandwerk dieses Mal über viele sportliche Elemente wie luxuriöse Ponyfell-Blousons oder Parkas aus.
Westwood jenseits von Gut und Böse
Kühn wie immer überschritt schließlich Vivienne Westwood die Grenzen herkömmlicher Geschmacksregeln. So erhalten Hosen bei ihr einen sehr tiefen Schritt, es drängen Elemente altgriechischer Herkunft ins 21. Jahrhundert, und den Stahlhelm bietet sie in einer Variante aus Filz.
