Rund 180 Osterfeuer in einer 80.000-Einwohner-Stadt – für die Fraktion der Grünen in der Stadtvertretung von Norderstedt bei Hamburg sind das zu viele brennende Haufen.
Die Fraktion fordert das Aus für einen Großteil der – meist privaten – Osterfeuer. Der Grund, wie aus dem Antrag der Grünen für den kommenden Umweltausschuss des Stadtparlaments hervorgeht: Feinstaub, CO2-Emissionen und andere Giftstoffe, die durch das Verbrennen entstehen. "Die Luftbelastung ist am Ostersamstag und über die Feiertage (...) deutlich erhöht. Selbst für den Laien ist dies mit allen Sinnen zu spüren, zu riechen, zu schmecken und zu sehen."
Müllverbrennung im Osterfeuer ?
Dies führe zu "starken Reizungen" durch die Atemluft, wodurch vor allem die Gesundheit von Älteren und Kindern gefährdet sei. Ursache für die Luftbelastung sei, dass viele Einwohner die Osterfeuer nutzten, um Gartenabfälle oder anderen Müll zu verbrennen.
Zwar erlaubt die Stadtverwaltung ausdrücklich das Entzünden der Feuer nach vorheriger Anmeldung, allerdings könne das Ordnungsamt überhaupt nicht kontrollieren, dass sich die Anmelder an alle Auflagen halten, behauptet die Fraktion und fordert daher, dass die Verwaltung in diesem Jahr keine privaten Osterfeuer mehr genehmigt.
Grüne haben in Norderstedt keine Mehrheit
Stattdessen solle sich die Stadt auf "drei bis vier Brauchtums-Osterfeuer in Norderstedt beschränken", so die Grünen-Fraktionen. Diese sollten unter der Regie der Feuerwehr veranstaltet werden. "Keine Genehmigung privater Osterfeuer", heißt es somit folgerichtig im Antrag der Fraktion für die Sitzung des Umweltausschusses.
Der Antrag der Grünen wird am kommenden Mittwoch im Umweltausschuss behandelt. Dass er jedoch später in der Stadtvertretung die Mehrheit findet, ist keinesfalls sicher: Die Grünen haben dort nur fünf von insgesamt 39 Sitzen.
Quellen: Stadt Norderstedt zu Osterfeuern, Antrag der Grünen