Seit Beginn der Corona-Pandemie stehen Kund:innen immer wieder vor leeren Regale in deutschen Supermärkten und Discountern. Der Grund dafür sind Hamsterkäufe einzelner Waren wie Mehl und Toilettenpapier. Mit dem Ukraine-Krieg wird zudem mittlerweile ein weiteres Lebensmittel häufig gehamstert, nämlich Speiseöl. Schließlich gilt die Ukraine als der größte Exporteur von Sonnenblumenöl.
Um den Hamsterkäufen Einhalt zu gebieten, haben verschiedene Supermärkte und Discounter die Abgabemengen von Sonnenblumenöl pro Person und Einkauf limitiert. Einige Familien sollen versucht haben, die Beschränkungen zu umgehen, indem sie Kinder an die Kasse geschickt haben, um weitere Flaschen Öl zu kaufen. Eine Lidl-Filiale im schleswig-holsteinischen Norderstedt griff daher zu einer drastischen Maßnahme: Sonnenblumenöl durfte nur noch an Personen über 18 Jahren verkauft werden.
Speiseöl-Verkauf nur gegen Vorlage des Personalausweises
Wer also in der Filiale Speiseöl kaufen wollte, musste – wie bei alkoholischen Getränken oder Zigaretten auch – an der Kasse einen entsprechenden Altersnachweis vorzeigen und sich ausweisen.
In den sozialen Medien sorgte die Regelung der Discounterfiliale für gemischte Reaktionen: Viele User:innen zeigten sich empört über die Maßnahme. "Lidl möchte also, dass eine 6-köpfige Familie genauso viel Öl bekommt wie ein Paar ohne Kinder", schreibt ein Nutzer auf Twitter. Andere Nutzer:innen hingegen kritisierten Hamsterkäufe und befürworteten die Regelung. "Ich kann’s verstehen", kommentiert ein User.

Lidl-Konzern kippt Abgabebeschränkung und entschuldigt sich
Von langer Gültigkeit war die Regelung der Norderstedter Filiale allerdings nicht. Auf Nachfrage der Berliner Morgenpost erklärte der Lidl-Konzern, dass es versehentlich kurzzeitig zu dem geschilderten Vorfall gekommen und das Missverständnis umgehend geregelt worden sei. "Wir bitten unsere Kunden um Verständnis und möchten uns für etwaige Unannehmlichkeiten entschuldigen", so der Konzern.
Quellen: Berliner Morgenpost, RND