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Mit altem Speiseöl: Von London nach New York: Airline vermeldet ersten Transatlantik-Flug mit nachhaltigem Treibstoff

Mit altem Speiseöl Von London nach New York: Airline vermeldet ersten Transatlantik-Flug mit nachhaltigem Treibstoff

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Es ist eine Premiere, die der Fluggesellschaft Virgin Atlantic nach eigenen Angaben gelungen ist. Eine Passagiermaschine des Konzerns flog am Dienstag von London nach New York, laut Virgin nur mit nachhaltigem Kerosin, sogenanntem SAF, betrieben. Damit wäre es der erste Langstreckenflug einer Verkehrsmaschine mit hundert Prozent SAF. Richard Branson, Virgin-Atlantic-Gründer und Milliardär "Bis vor etwa einem Jahr dachte man, es wäre unmöglich, eine Langstrecke wie von, sagen wir, London nach New York, mit nachhaltigem Flugbenzin zu schaffen. Wir wollen das Gegenteil beweisen." Das Kerosin stammt nach Worten von Virgin-Chef Shai Weiss aus tierischen Fetten und altem Speiseöl "Aber das ist nur die erste Generation und wirklich ein Weg, der zeigt, wie man Langstreckenflüge dekarbonisieren kann." Der Luftverkehr verursacht schätzungsweise zwei bis drei Prozent der weltweiten Kohlenstoffemissionen. Um den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zu reduzieren, setzt die Branche auch auf nachhaltiges Flugbenzin. Hohe Kosten und knappe Rohstoffe erschweren allerdings eine Produktion in großem Maßstab. SAF macht weniger als 0,1 Prozent des heute weltweit verwendeten Kerosins aus und kostet drei- bis fünfmal so viel wie normaler Flugzeugtreibstoff. Zudem sind kommerziell genutzte Triebwerke sind noch nicht für einen SAF-Anteil von mehr als 50 Prozent zugelassen. An Bord des Jungfernflugs am Dienstag befanden sich lediglich Branson selbst und ein paar weitere Personen. Zahlende Passagiere oder Fracht gab es nicht. Der Rückflug der Boeing 787 nach London soll mit herkömmlichem Treibstoff erfolgen.
Video: Rettungshubschrauber fliegt mit Frittenfett

Video Rettungshubschrauber fliegt mit Frittenfett

STORY: Wenn Christoph Europa 1 in die Luft geht, tut er nicht nur Gutes für die Menschen, die akut auf seine Hilfe warten. Der Rettungshubschrauber des ADAC im nordrhein-westfälischen Würselen leistet auch einen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität. Seit einigen Monaten wird er zu einem Drittel mit Biotreibstoff betankt. Und der kommt aus einer ganz besonderen Quelle. O-ton Michael Schneider, Stationsleiter Christoph Europa 1: “Wir sind momentan hier nicht mit normalem Kerosin unterwegs, sondern wir fliegen mit einem Kerosin, wo ein aufbereitetes Speiseöl beigemischt wurde, sodass wir im Prinzip mit 30 Prozent erneuerbarem Kraftstoff fliegen und damit auch unseren CO2 Fußabdruck senken können.” Von schnödem Frittenfett im Tank kann hier jedoch keine Rede sein. Der Biosprit gilt als nachhaltiger Flugkraftstoff, der sich laut Schneider wie ganz normales Kerosin verhält. "Nein, d as ist überhaupt kein Unterschied. Man merkt auch nicht wie damals bei den Autos mit diesen Biodiesel, die dann nachher doch irgendwie komisch gerochen haben, bei uns ist das eigentlich nicht. Man kann sogar sagen, die Rußentwicklung der Triebwerke ist etwas geringer als vorher, das haben wir festgestellt.” Laut ADAC flog im Juni 2021 erstmals weltweit ein Rettungshubschrauber mit Biosprit. Mit dem Forschungsprojekt im Rheinland will der Verkehrsclub herausfinden, ob das umweltfreundliche Kerosin eine dauerhafte Perspektive für die mehr als 50 Hubschrauber starke Flotte ist. Auf 1000 Flugstunden, rund drei Jahre, ist das Vorhaben angelegt, danach werden die Daten ausgewertet. Momentan schätzt der ADAC, dass der Speiseöl-Sprit-Anteil nach und nach auf bis zu 90 Prozent angehoben werden könnte. Das würde helfen, klimaschädliche Treibhausgase zu reduzieren. Luftrettung im doppelten Sinn.