Musik aus Frankreich war schon immer sowohl künstlerisch als auch kommerziell wertvoll, hat Trends gesetzt oder Genres mit landeseigener Note versehen. So wurde Chanson-Schwerenöter Serge Gainsbourg ebenso zum weltweiten Export-Schlager wie die französischen Rapper oder die House-Pioniere von Daft Punk.
Inzwischen schickt sich eine neue Generation vielversprechender Acts an, das Erbe ihrer legendären Vorgänger anzutreten: Beim Reeperbahn Festival ist Frankreich in diesem Jahr das Gastland und so präsentieren sich noch bis Samstag über 40 Bands der Grande Nation auf den Bühnen von St. Pauli. Dabei wird der ganze Facettenreichtum der französischen Pop-Gegenwart abgebildet und es wird deutlich: Wir sollten dringend wieder viel mehr Musik aus dem Land des Fußball-Weltmeisters hören.
Reeperbahn Festival: Gastland Frankreich
Neben den längst etablierten Metronomy, die ebenfalls beim Festival auftreten, möchten wir euch deshalb an dieser Stelle die folgenden Künstler samt Hörproben ans Ohr legen:
Tiwayo
Tiwayo macht voll auf Retro: Blues, Gospel, Soul, Rock und Reggae der 1960er- und 1970er-Jahre sind seine Einflüsse. Der für den Anchor Award nominierte Singer-Songwriter durfte bereits als Support Act für Sting und Norah Jones auftreten.
L'Imperatrice
Die sechsköpfige Band hat mit ihren lasziven Electro-Klängen schon Preise eingeheimst und mixt 70er-Disco mit Daft-Punk-Verweisen.
Part-Time Friends
Das Indie-Folk-Duo singt zwar in englischer Sprache, die reichen Einflüsse seines Heimatlandes sind ihren melancholischen Songs aber jederzeit anzuhören.
GUTS
Das Festival kündigt ihn als coolsten französischen HipHop-Export seit MC Solaar an – und tatsächlich klingt der Mix des französischen Produzenten aus klassischen Beats und Gitarre, Piano oder sogar Querflöte gleichzeitig nostalgisch und innovativ.
Mélissa Laveaux
Was für eine Mischung: In Kanada geboren und in Frankreich aufgewachsen, hat sich die Songwriterin für ihren Voodoo-Pop von der Kunst Haitis beeinflussen lassen.
Kazy Lambist
Lambist kommt aus der relaxten Gegend um Montpellier – und das hört man aus jeder Melodie seines schwerelosen Pop-Entwurfs mit Einflüssen von Air und The Whitest Boy Alive heraus.