Die ganze Welt scheint an Aufräum-Fieber zu leiden. Schuld ist eine kleine Japanerin: Marie Kondo. Seit ihre Netflix-Serie Anfang des Jahres gestartet ist, wollen alle ihren Hausstand minimieren – zur Freude von Secondhand-Läden und Hilfsorganisationen.
Alles was keine Freude entfacht, kommt weg: Nach dieser simplen, aber effektiven Methode sortieren gerade schätzungsweise Millionen von Menschen ihr Hab und Gut. Grund dafür ist die neue Netflix-Serie "Aufräumen mit Marie Kondo". Das Konzept ist einfach: Die japanische Ordnungsexpertin Marie Kondo besucht Menschen mit unordentlichen Wohnungen und Häusern und gibt Tipps fürs Aufräumen, ihre sogenannte "KonMari"-Methode. Dabei wird zwischen den Kategorien Kleidung, Bücher, Dokumente, Küche, Erinnerungsstücke und Komono, dem übrigen Kleinkram, unterschieden.
Aufräumen nach der "KonMari"-Methode
Die Hauptaufgabe besteht darin, alles auf einen Haufen zu packen und dann jedes Stück einzeln in die Hand zu nehmen. Löst es Freude aus? Nein? Dann weg damit. So geht sie mit den Klienten durch ihren gesamten Hausstand. Kleinkram, der Freude entfacht, wird in kleinen Kisten verstaut (Marie Kondo hat ein Faible für alle möglichen Arten von Kisten) und Kleidung wird senkrecht gestapelt. Am Ende sind die Wohnungen hübsch, die Bewohner glücklich – und der Zuschauer angefixt, selbst auszumisten. Eine Nebenwirkung des neuen Aufräum-Fiebers bei den Fans ist: Secondhand-Läden und Hilfsorganisationen werden scheinbar geflutet mit Sachspenden.
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<script async="1" defer="1" crossorigin="anonymous" src="https://connect.facebook.net/de_DE/sdk.js#xfbml=1&version=v23.0"></script><div class="fb-post" data-href="https://www.facebook.com/ravenswoodusedbooks/posts/2042572952458454" data-width="540"><blockquote cite="https://graph.facebook.com/100057597933638/posts/2042572952458454/" class="fb-xfbml-parse-ignore"><p>Because Marie Kondo's TV show on cleaning has begun running on Netflix, we took in a month's worth of books in 2 days....</p>Posted by <a href="https://www.facebook.com/ravenswoodusedbooks">Ravenswood Used Books</a> on <a href="https://graph.facebook.com/100057597933638/posts/2042572952458454/">Sunday, January 6, 2019</a></blockquote></div>
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"Wegen Marie Kondos Netflix-Serie haben wir so viele Bücher, wie wir normalerweise in einem Monat bekommen, in zwei Tagen geschafft", schreibt eine Secondhand-Buchhandlung auf Facebook. "Die gute Nachricht ist: Wir haben VIELE neue Bücher. Die schlechte Nachricht: Wir brauchen ein Nickerchen. Puh!" Ob nun wirklich Marie Kondo allein für den Boom verantwortlich ist, oder ob die Menschen generell zum neuen Jahr mehr Sachen spenden und ihr Zuhause entrümpeln, lässt sich natürlich nicht genau sagen.
Secondhand-Läden freuen sich über Marie Kondos Hype
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">Same! We just donated 4 huge trash bags of stuff at the thrift yesterday. <a href="https://t.co/mXHeGhCraO">pic.twitter.com/mXHeGhCraO</a></p>— Amy New (➡️🦋⛅️) (@AmyNewBlue) <a href="https://twitter.com/AmyNewBlue/status/1082879141001670656?ref_src=twsrc%5Etfw">January 9, 2019</a></blockquote>
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Und auch Secondhand-Klamottenläden dürften von dem vermeintlichen Hype profitieren, so viele Selfies mit Säcken voller aussortierter Kleidung wurden auf Twitter und Instagram bis jetzt hochgeladen: "Wir haben gestern vier riesige Müllsäcke mit Zeug an den Secondhand-Laden gespendet", schreibt ein Pärchen und postet ein Foto aus dem vollbeladenen Auto dazu. Sucht man nach Hashtags wie #mariekondo oder #konmari, findet man tausende Fotos von Säcken voll Kleidung, die die Leute weggeben wollen.
Ein passendes Symbolbild für den Hype um die Aufräum-Königin hat eine Instagrammerin aus Kiel gepostet. Zu sehen sind zwei volle Altkleider-Container, davor einige Säcke, die nicht mehr reinpassen. Dazu schreibt sie einfach: "Marie Kondo". Der ganze Wahnsinn in einem Bild. (Ob die Kieler Altkleider-Container immer so aussehen, oder ob es dort tatsächlich viele Marie-Kondo-Fans gibt, wissen wir leider nicht. Aber lustig ist es.)
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Schnäppchen-Jäger wittern ihre Chance
Einige Schnäppchen-Jäger wittern schon ihre Chance. Schnell etabliert sich ein Meme mit einem Bild der bösen Hexe aus Disneys Schneewittchen. Darüber der Satz: "Ich, wie ich darauf warte, dass die Secondhand-Läden das ganze gute Zeug einsortieren, das wegen Marie Kondos Netflix-Special abgegeben wurde." Sehr guter Tipp, aber wer nach KonMari leben will, sollte sich zweimal überlegen, ob man den befreiten Kleiderschrank wirklich wieder mit neuem alten Kram vollballern will ...
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Egal, ob man nun dem Hype folgen und mit weniger Zeug leben, oder lieber vom Wahn der anderen profitieren und Secondhand-Schnäppchen ergattern will, eines sollte man nicht vergessen: Serien wie die mit Marie Kondo braucht es nur, weil wir ohne Ende konsumieren. Ob man das jetzt ätzend oder erstrebenswert findet, ist jedem selbst überlassen. Aber unser Konsum beeinflusst auch unsere Umwelt – und das nicht positiv. Das sollte jedem bewusst sein.
Dein Kleiderschrank platzt aus allen Nähten und du kannst das Chaos nicht länger ignorieren?
Wir haben die ultimativen 5 Tipps für ein konsequentes Ausmisten!
Organisiere dich!
Nimm dir mindestens zwei Stunden Zeit. Besorge dir drei große Umzugskartons und beschrifte sie mit „Verschenken, „Verkaufen und „Vielleicht. Lade eine gute Freundin als Stil-Beratung ein und lege deine gesamte Kleidung auf dein Bett.
Passe deine Garderobe deinem Körper an und nicht umgekehrt!
Alles, was zu eng ist, einschneidet, zwickt oder verrutscht, gehört aussortiert. Befrei dich dringend von Gedanken wie: „Da passe ich schon irgendwann wieder rein!
Hinterfrage die Qualität!
Der fusselige Pulli oder das Polyester-Kleid, das ständig elektrisch aufgeladen ist – wenn ein Kleidungsstück nervt, sortier es aus.
Schluss mit dem Horten von Schlabber-Klamotten!
Klingt simpel: Kleidung in der du nicht mehr das Haus verlassen möchtest, kommt weg. Mehr als eine Boller-Buxe und einen Schlabberpulli braucht kein Mensch.
Stell dir die Stil-Frage!
Probiere alle Teile aus der „Vielleicht-Kiste und frage dich konsequent: Ist das noch mein Stil? Wann habe ich es zuletzt getragen? Die Teile, bei denen du dir unsicher bist, hängst du mit einem umgekehrten Kleiderbügel zurück in den Schrank. Hängt der Bügel nach einem Jahr immer noch verkehrt herum, weg damit!