"One Outfit 100 Days" Warum diese Lehrerin 100 Tage lang dasselbe graue Kleid getragen hat

Tagelang ein und dasselbe Outfit tragen, das klingt für viele Fashionistas wohl eher nach einer Strafe. Wie viel Spaß das aber machen kann, zeigt eine Lehrerin aus New Jersey. Sie hat 100 Tage dasselbe Kleid getragen – und hat eine wichtige Botschaft.
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Im September 2018 beschloss die Kunstlehrerin Julia Mooney aus New Jersey, dass sie von nun an für 100 Tage ein und dasselbe Outfit tragen wird: ein kurzärmliges, hellgraues Kleid mit Blumenstickerei und einer Knopfleiste. Jeden Tag – egal bei welchem Wetter und egal, ob sie mit ihren Schülern im Unterricht töpfert. "Ekelhaft? Naja, es wird gewaschen. Langweilig? Natürlich", schreibt sie. Ihr Experiment dokumentiert Julia Mooney auf einem extra dafür angelegten Instagram-Account und erklärt in ihrem ersten Post ihre Beweggründe für die selbstauferlegte Challenge. 

"Es ist eine Herausforderung"

"Ich liebe es, mich durch meine Kleidung auszudrücken, so wie jeder andere auch. Es ist eine Herausforderung", schreibt sie weiter. Sie fordert die Gesellschaft auf, nicht mehr unbedacht einzukaufen, sondern Second-Hand, verantwortungsvoller und vor allem: weniger. "Brauchen wir wirklich so viele neue Outfits? Wollen wir diese Kultur, die uns danach definiert, wie wir aussehen und nicht danach, was wir tun, wirklich weiterführen? Was wäre, wenn wir unsere Energie dafür verwenden, gute, interessante Menschen zu sein, anstatt zu versuchen, gut und interessant auszusehen?"

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Das Kleid, das Julia Mooney jeden Tag trägt, ist von einer nachhaltigen Fair-Fashion-Marke. Mit ihrem Experiment macht sie aber nicht nur auf unsere exzessive Wegwerf-Gesellschaft aufmerksam, sondern sendet auch eine wichtige Botschaft an ihre Schüler, wenn sie jeden Tag im selben Outfit vor der achten Klasse steht: Deine Kleidung definiert dich nicht. In der Schule stehen Kinder und Jugendliche oft unter dem Druck, Markenklamotten und bloß nicht zwei Tage hintereinander dasselbe Kleidungsstück zu tragen. Nun haben sie ein direktes Vorbild, das das Gegenteil beweist. 

Wie trägt man 100 Tage dasselbe Kleid?

Am ersten Tag ihres Experiments waren es 32 Grad draußen - an Tag 80 lag Schnee, schreibt sie im Januar auf Instagram. Wie schafft man es, ein Sommerkleid für 100 Tage und jede Wetterlage zu stylen? Julia Mooney löst dieses Problem mit Strickjacken oder Pullovern, die sie über das Kleid zieht, Longsleeves, die sie darunter zieht oder mit einem Schal. Mit einfachen Mitteln kreiert sie aus demselben Kleid immer wieder ein individuelles Outfit. 

Und es gibt noch einen weiteren positiven Effekt: Mit nur einem Kleid, braucht die zweifache Mutter morgens viel weniger Zeit, um sich für ein Outfit zu entscheiden. "Sehr hilfreich, wenn man mit zwei kleinen Kindern morgens um halb sieben aus dem Haus muss", prophezeite sie schon in ihrem ersten Posting. 

#OneOutfitChallenge ist geschafft

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An Tag 100, dem 13. Februar 2019, ist es dann soweit: die #OneOutfitChallenge ist geschafft. Und nun? Braucht die Lehrerin anscheinend Veränderung, also schneidert sie sich aus dem einen Kleid einfach zwei. Sie trennt das Oberteil vom Rock und näht jeweils mit anderem Stoff wieder ein komplettes Outfit daraus. Ihr Kleiderschrank besteht trotzdem fortan nicht nur aus diesen zwei Kleidern, wie man auf Instagram sehen kann. Sie zeigt sich auch in anderen Outfits, zum Beispiel mit einer schwarzen Hose, einem Blümchen-Oberteil und einem Blazer. "Ich muss zugeben, es ist schön, mal wieder eine Hose anzuhaben", schreibt sie dazu. 

Für immer nur ein Kleid tragen, ist also doch keine wirkliche Option, mit ihrem Experiment (das vor ihr natürlich schon andere ausprobiert haben), macht sie aber trotzdem auf einen Missstand aufmerksam: Wir kaufen zu viel. Viel zu viel. Beim nächsten Blick in den überquellenden Schrank sollte man also nicht wieder denken: "Ich hab gar nichts anzuziehen, ich muss shoppen!" Sondern einfach mal zu Nadel und Faden greifen und kreativ werden.

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Wir haben die ultimativen 5 Tipps für ein konsequentes Ausmisten!   
 
  1. Organisiere dich!
Nimm dir mindestens zwei Stunden Zeit. Besorge dir drei große Umzugskartons und beschrifte sie mit „Verschenken, „Verkaufen und „Vielleicht.
Lade eine gute Freundin als Stil-Beratung ein und lege deine gesamte Kleidung auf dein Bett.
  1. Passe deine Garderobe deinem Körper an und nicht umgekehrt!
Alles, was zu eng ist, einschneidet, zwickt oder verrutscht, gehört aussortiert. Befrei dich dringend von Gedanken wie: „Da passe ich schon irgendwann wieder rein!
  1. Hinterfrage die Qualität!
Der fusselige Pulli oder das Polyester-Kleid, das ständig elektrisch aufgeladen ist – wenn ein Kleidungsstück nervt, sortier es aus.
  1. Schluss mit dem Horten von Schlabber-Klamotten!
Klingt simpel: Kleidung in der du nicht mehr das Haus verlassen möchtest, kommt weg. Mehr als eine Boller-Buxe und einen Schlabberpulli braucht kein Mensch.
  1. Stell dir die Stil-Frage!
Probiere alle Teile aus der „Vielleicht-Kiste und frage dich konsequent: Ist das noch mein Stil? Wann habe ich es zuletzt getragen? Die Teile, bei denen du dir unsicher bist, hängst du mit einem umgekehrten Kleiderbügel zurück in den Schrank. Hängt der Bügel nach einem Jahr immer noch verkehrt herum, weg damit!

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