Illinois LGBTQ-Geschichte an Schulen: Was ein US-Bundesstaat gerade besser macht als wir

Die LGBTQ-Community hat eine bewegte Geschichte hinter sich
Die LGBTQ-Community hat eine bewegte Geschichte hinter sich – doch nur wenige wissen davon
© Pollyana Ventura / Getty Images
Die erste US-Amerikanerin im All war homosexuell – wusstest du das? Für Schüler in Illinois sollen Informationen wie diese bald zum offiziellen Lehrplan gehören. Ein wichtiger Schritt, der uns in Deutschland noch fehlt.

Es gibt viele Dinge, die man der US-amerikanischen Politik zur Zeit vorwerfen kann – und nicht nur auf der höchsten Ebene. Auch die Bundesstaaten selbst haben in den letzten Monaten ein paar wirklich sehr fragwürdige Gesetzesentwürfe unterschrieben und verabschiedet. Doch in Illinois hat man sich nun zu einem echten Lichtblick durchgerungen: Hier sollen in Zukunft Unterrichtsstunden in LGBTQ-Geschichte in den Schulplan aufgenommen werden.

Ein dementsprechendes Gesetz stellte Anna Moeller, Abgeordnete des Repräsentantenhauses, vor, welches dann von Senator Gouverneur Pritzker unterschrieben wurde. Darin steht: "In öffentlichen Schulen soll der Unterricht zur Geschichte der Vereinigten Staaten auch Module zu den Beiträgen von lesbischen, schwulen, bisexuellen und transgender Menschen zur Geschichte des Landes und dieses Bundesstaates beinhalten."

LGBTQ Kinder und Jugendlichen neue Vorbilder aufzeigen

Der neue Lehrplan soll ab Juli 2020 in Kraft treten und unter anderem Themen wie die erste Schwulenrechtsbewegung der USA und die erste amerikanische Astronautin, Sally Ride, welche homosexuell war, beinhalten. Senatorin Heather Steans sagte gegenüber "CNN": "Eine der besten Arten und Weisen, Intoleranz auszuräumen, ist durch Bildung und den Aufschluss über andere Menschen und andere Sichtweisen. Ein inklusiver Lehrplan wird nicht nur eine akkuratere geschichtliche Bildung an die Schulen bringen, sondern auch die Akzeptanz für die LGBTQ-Community fördern." Es sei ihre Hoffnung, dass die Information über wichtige Beiträge zur Geschichte, die Mitglieder der LGBTQ-Community geleistet haben, ein "sichereres Umfeld mit weniger Vorfällen von Schikanierung" schaffen wird. Außerdem würden "LGBTQ Kinder und Teenager neue Vorbilder aufgezeigt bekommen, die Lebenserfahrungen mit ihnen teilen."

Auch afroamerikanische, polnische, irische, italienische, spanische und asiatisch-amerikanische Einflüsse auf die US-amerikanische Geschichte sollen laut neuem Lehrplan intensiver unter die Lupe genommen werden und eine größere Plattform bekommen. "Equality Illinois", die größte Bürgerrechtsorganisation des Bundesstaates schrieb in einem Statement auf ihrer Website: "Einem Kind Informationen zu verwehren, die ihm Hoffnung geben oder dazu führen könnte, dass es sich weniger allein fühlt und als ob es einen Platz in der Gesellschaft hat […] ist eine Grausamkeit und es liegt in der Verantwortung jedes empathischen Erwachsenen, das zu verhindern." 

Wir von NEON finden: Wenn sie das jetzt noch ein bisschen lauter sagen könnten, damit es im deutschen Bildungsministerium auch ankommt, wäre uns doch allen schon mal geholfen, oder?!

Quellen: "Unilad" / "Huffington Post"

jgs