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Stress-Studie Schlafstörungen durch Smartphones? Deutsche Schüler sitzen abends zu lange am Bildschirm

Schlafstörungen wegen Smartphone-Dauerbetrieb
Schüler, die täglich mehr als vier Stunden mit Smartphone und Tablet verbringen, leiden unter Schlafstörungen und -mangel. Zudem leiden sie häufiger unter Stress.
© Sven Hoppe / DPA
Schlafstörungen und -mangel bei deutschen Schülern durch Smartphones? Das glauben Kieler Wissenschaftler, die in einer Studie fast 10.000 Mädchen und Jungen befragt haben. Der Stress in den Klassenzimmern ist vorprogrammiert.

Smartphone, Tablet und Flatscreen-TV gehören heute zur Standardausstattung in deutschen Kinderzimmern - und sorgen bei den Heranwachsenden für Schlafstörungen. Jeder fünfte Schüler (Klasse 5 bis 10) sitzt täglich vier Stunden und länger vor einem Bildschirm. Zeit, die die Heranwachsenden besser im Bett verbringen sollten. Denn einer umfangreichen Studie der DAK Gesundheit zufolge leidet mittlerweile fast jeder dritte Schüler in Deutschland unter Schlafmangel. Und der kann verheerende Folgen haben.

Ein Hauptgrund für den fehlenden Schlaf ist demnach die lange und stetig zunehmende Bildschirmzeit. Wissenschaftler des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel befragten zu dem Thema mehr als 9.300 Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 10 in sechs Bundesländern.

Schlafstörungen sorgen für für "leere Akkus"

"Die Schüler kümmern sich nachts um volle Akkus bei ihren Smartphones, aber sie laden ihre eigenen Batterien nicht mehr ausreichend auf", bringt der DAK-Vorstandsvorsitzende Andreas Storm das Dilemma auf den Punkt. Schüler, die mehr als vier Stunden täglich mit Smartphone und Co. verbringen, schlafen nach eigenen Angaben im Schnitt nur 7,3 Stunden. Und das ist zu wenig. Die National Health Foundation empfiehlt Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren zwischen acht und zehn Stunden Schlaf. Schulkinder benötigen dem US-Institut zufolge eher neun bis elf Stunden, um ausgeruht und leistungsfähig in den Schultag zu starten.

Wenig Schlaf, viel Stress

Dass sich die Hälfte der befragten Schüler tagsüber erschöpft und übermüdet fühlt, ist eine Folge des Schlafmangels. Studienleiter Prof. Reiner Hanewinkel vom IFT-Nord erkennt in den Ergebnissen einen direkten Zusammenhang zwischen täglicher Bildschirmzeit und Schlafmangel. "Jungen und Mädchen, die angaben, mehr als vier Stunden am Tag vor Bildschirmen zu verbringen, schlafen im Schnitt deutlich weniger als diejenigen, die Tablet, Smartphone und ähnliches weniger als eine Stunden täglich in den Händen halten", so Hanewinkel. Das gelte für alle Jahrgangsstufen. 

Neben Erschöpfungs- und Müdigkeitssymptomen klagten insbesondere die Dauernutzer digitaler Endgeräte über Stress. Von den befragten Mädchen gaben fast die Hälfte an, in der Schule oft oder sehr oft unter Stress zu leiden. Bei den Jungs war es immerhin noch jeder dritte. Auch von Schlafstörungen sind Mädchen der Studie zufolge häufiger betroffen.

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js DPA

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