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"Sklavenhalterin aus dem Mittelalter" Influencerin wettert gegen Bedienstete – und kassiert einen Shitstorm

Ein Youtube-Video brachte der Influencerin Sondos Alqattan eine Menge Ärger ein.
Ein Youtube-Video brachte der Influencerin Sondos Alqattan eine Menge Ärger ein.
© Screenshot Youtube
Seit kurzem gibt es in Kuwait eine Gesetzesänderung: Gastarbeitern steht jetzt ein freier Tag pro Woche zu. Der Influencerin Sondos Alqattan gefällt das gar nicht. Ihre äußerst fragwürdige Begründung hat sie in einem Video kundgetan. Das Netz ist darüber alles andere als erfreut.

Sondos Alqattan ist Influencerin. In puncto Mode und Schminken scheint sie einiges drauf zu haben: Mehr als 2,3 Millionen Fans folgen ihr bei Instagram. So groß ihre Stärken in Sachen Fashion auch sein mögen, in Sachen Menschlichkeit hat sie eindeutig Nachholbedarf.

Was war passiert?

Im Mai wurde in Sondos' Heimatland Kuwait eine Gesetzesreform zum Schutz von philippinischen Gastarbeitern eingeführt. Seitdem steht den Arbeitern ein freier Tag in der Woche zu. Für Sondos Alqattan ein Unding. In einem Video, das sie bei Youtube zeigt und das anschließend vom britischen "Guardian" übersetzt wurde, teilt sie der Welt ihre Meinung dazu mit: "Wie soll ich Bedienstete anstellen, die ihren eigenen Pass behalten dürfen? Noch schlimmer, sie haben einen Tag in der Woche frei." Logisch, dass das Netz nach einer solchen Aussage tobt. So schreibt beispielsweise ein Twitter-User: "Ich habe dich eigentlich immer gemocht, weil ich dachte, du seist eine faszinierende Frau. Aber was du da über die philippinischen Gastarbeiter gesagt hast, geht eindeutig unter die Gürtellinie. Du bist zwar hübsch, aber im Inneren bist du nur verdorben."

Ihre Äußerungen haben Konsequenzen

Ihre Einstellung geben unfassbare Sätze wieder wie zum Beispiel: "Wenn sie davonlaufen und in ihr Land zurückkehren, wer wird mich dafür entschädigen? Ehrlich, ich bin gegen dieses Gesetz. Ich will kein Hausmädchen von den Philippinen mehr." Jetzt hat sich auch die Organisation Migrante International an Alqattan gewandt. Sie fordert eine Entschuldigung von der Influencerin. Ihre Aussagen seien vergleichbar mit denen einer "Sklavenhalterin". Ihre rückständige Sicht gehöre eigentlich ins frühe Mittelalter. Darüber hinaus fordern aber auch weitere Kritiker Konsequenzen für Alqattans Fehlverhalten: Ihre Sponsoren sollten die Verträge mit ihr schnellstmöglich kündigen, sagen sie. Und tatsächlich: Wie "Gulf News" berichtet, hat bereits das internationale Kosmetikunternehmen Max Factor die Zusammenarbeit mit dem Instagram-Model beendet.

Um ihre Äußerungen zu relativieren, setzte die Influencerin im Anschluss an den Shitstorm einen Post bei Instagram ab. Sie habe immer auf die gesetzlichen Bestimmungen geachtet und ihre Angestellten stets als "gleichwertige Menschen" betrachtet. Nach den peinlichen Statements im Video wird ihr das wohl kaum einer glauben.

"Sklavenhalterin aus dem Mittelalter": Influencerin wettert gegen Bedienstete – und kassiert einen Shitstorm
lui

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