"Die Boss - Macht ist weiblich" "Ich gehe sonst persönlich daran kaputt“ – Warum Linda Zervakis die Tagesschau verlassen hat

Die Tagesschau machte Linda Zervakis als Nachrichtensprecherin berühmt
Die Tagesschau machte Linda Zervakis als Nachrichtensprecherin berühmt
© Elissavet Patrikiou
Linda Zervakis moderierte acht Jahre lang die Tagesschau. Seit zwei Jahren steht sie für ProSieben vor der Kamera. Bei "Die Boss“ erzählt sie ganz offen, warum sie die ARD verlassen hat, was ihr größte öffentliche Mutprobe war und welche Kleider man am besten nicht in Talkshows trägt.

Linda Zervakis präsentierte regelmäßig das Weltgeschehen vor einem Millionenpublikum. Die Tagesschau machte sie berühmt. Doch den Job, den sie sicher bis zur Rente hätte machen können, hängte sie an den Nagel und ging zu ProSieben. "Ich gehe sonst persönlich daran kaputt, weil ich einfach merke, ich komme hier nicht weiter", erzählt sie Simone Menne im stern-Podcast "Die Boss" über ihr Ende bei der Tagesschau. Der Wechsel sei ihr trotzdem nicht leicht gefallen. "Mir haben die Knie geschlackert", erzählt sie.

Bei ProSieben moderiert Zervakis nun neben Matthias Opdenhövel eine wöchentliche Infotainmentshow. "Was Viele mir vorwerfen: eure Quoten sind schlecht, das funktioniert nicht richtig und war das jetzt die richtige Entscheidung", sagt Zervakis. "Aber ich hätte zum Beispiel gar nicht die Gelegenheit gehabt, das Triell zu moderieren. (…) Das hätte ich niemals machen können unter der ARD."

"Von da an war ich quasi erwachsen"

Zervakis erzählt im Podcast auch über ihre Eltern, die als Gastarbeiter aus Griechenland nach Hamburg kamen. Damit es ihre Kinder einmal besser haben sollten, arbeiteten sie im Akkord in einer Fabrik. Später betrieben sie einen Kiosk in Hamburg-Harburg. Als der Vater stirbt, war Zervakis 14 Jahre alt. "Von da an war ich quasi erwachsen", erinnert sich die 48-Jährige. Nach der Schule oder an den Wochenenden halfen sie und ihre Brüder regelmäßig im Kiosk aus. Viel hatte die Familie nicht. "Ich habe immer noch meinen Notgroschen. Das ist noch so von früher", erzählt Zervakis.

Im Gespräch mit Frau Menne geht die Moderatorin zudem auf die Kontroverse um das Interview mit Kanzler Scholz auf der "republica" im vergangenen Jahr ein. Zervakis sei vom Kanzleramt für die Moderation auf der Konferenz in Berlin angefragt worden. Zuvor seien Themenbereiche besprochen worden, nicht unüblich für ein Interview auf einem solchen Event. Das Medienecho fiel allerdings kritisch aus. Scholz sei von Zervakis geschont worden. Ein riesiger Shitstorm prasselte auf die Moderatorin ein. Wie sie damit umging, warum sie eine Pension in Griechenland eröffnen will und welche Kleider sie nie wieder in Talkshows tragen wird, erfahren Sie in dieser Folge von "Die Boss".

Bei "Die Boss – Macht ist weiblich" sprechen Spitzenfrauen unter sich: Gastgeberin und Multi-Aufsichtsrätin Simone Menne (unter anderem BMW, Deutsche Post DHL, Henkel) trifft  Chefinnen aus allen Gesellschaftsbereichen, um mit ihnen über ihr Leben und ihre Karriere zu reden. "Die Boss" erscheint vierzehntäglich immer mittwochs auf stern.de und dem Youtube-Kanal des stern  sowie auf RTL+ und allen gängigen Podcast-Plattformen. 

Hinweis der Redaktion: Der stern gehört zu RTL Deutschland.

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