Der Bundesinnenminister will mit den Bürgern über Politik sprechen - und zwar mit "ganz modernen Methoden". Das Netz reagiert direkt.
Im August hat er es angekündigt, nun macht er ernst: Horst Seehofer twittert. Unter dem Kürzel HS sind seine "persönlichen" Nachrichten seit gestern auf der Seite des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat zu finden. Die erste Nachricht kam aber nicht in 280 Zeichen, sondern als Video:
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">"Politik ist heute eine Dienstleistung für die Bürger." Persönliche Tweets des Bundesministers des Innern, für Bau und Heimat finden Sie künftig hier unter dem Namenskürzel (HS). <a href="https://t.co/GbwA2N3bqc">pic.twitter.com/GbwA2N3bqc</a></p>— Bundesministerium des Innern (@BMI_Bund) <a href="https://twitter.com/BMI_Bund/status/1039535222369525760?ref_src=twsrc%5Etfw">September 11, 2018</a></blockquote>
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"Jetzt geht's los mit Twitter", kündigt Seehofer in dem Clip an. Im Ton wird ihm am Ende jedoch das letzte Wort abgeschnitten. Er wolle mit den Bürgern in Dialog kommen und freue sich über eine starke Resonanz, sagt der Minister in dem Video, das 54 Sekunden dauert. Das ließen sich die User nicht zweimal sagen: Innerhalb von 16 Stunden gab es mehr als 123 Tsd. Aufrufe. Das Ministerium bittet heute um Geduld, wenn die Antworten auf "Fragen und Anmerkungen" auf sich warten lassen.
Dialog bei Weißwurst
Ob Claus Peter Reisch eine Antwort bekommen wird, bleibt abzuwarten: Der Kapitän der Lifeline, die im Mittelmeer Flüchtlinge aus Seenot rettete, wendete sich mit einer Einladung zum Weißwurstfrühstück an den Minister. Er lud ihn zu einem Gespräch über die Seenotrettung von Flüchtlingen ein:
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Hallo Herr Seehofer (HS <a href="https://twitter.com/BMI_Bund?ref_src=twsrc%5Etfw">@BMI_Bund</a>), dies ist eine Dienstleistungsanfrage des Bürgers <a href="https://twitter.com/ClausReisch?ref_src=twsrc%5Etfw">@ClausReisch</a>. Ich nehme Ihr Dialogangebot an. Wann haben Sie Zeit, zu einem konstruktiven Gespräch bei einem Weißwurstfrühstück im Hofbräuhaus zum Thema Seenotrettung? <a href="https://t.co/7UR7tCN9Fy">pic.twitter.com/7UR7tCN9Fy</a></p>— Claus-Peter Reisch (@ClausReisch) <a href="https://twitter.com/ClausReisch/status/1039590878082420741?ref_src=twsrc%5Etfw">September 11, 2018</a></blockquote>
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Über 940 Kommentare warten zudem auf Antwort. Zur Begrüßung gab es nämlich vor allem Rücktrittsforderungen.
Auch Seehofers neues Kürzel und die Entscheidung, seine persönlichen Nachrichten auf dem Twitteraccount des Innenministeriums zu veröffentlichen, wurde bemängelt. Unter anderem von der Opposition. So meldete sich Grünen-Politikerin Renate Künast zu Wort und nutzte die Chance zur Kritik an Seehofers politischem Kurs.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Wie kann man denn hier persönliche Tweets schreiben? Wie beim Migrationsplan!? <a href="https://twitter.com/hashtag/Seehofer?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Seehofer</a></p>— Renate Künast (@RenateKuenast) <a href="https://twitter.com/RenateKuenast/status/1039551417776832514?ref_src=twsrc%5Etfw">September 11, 2018</a></blockquote>
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Der erste schriftliche Tweet von Seehofer folgte schon gestern. Er erinnerte darin an die Anschläge vom 11. September 2001, die sich vor 17 Jahre ereigneten.