Kaum haben die Aufsichtsräte von Volkswagen und Porsche die Weichen für einen neues Autoimperium gestellt, da präsentieren sie auch schon ein neuen Investor. Der Einstieg des Emirates Katar bei VW als drittgrößter Aktionär ist perfekt. Ministerpräsident Scheich Hamad bin Dschassim bin Dschaber al-Thani unterschrieb am Freitag in Stuttgart den entsprechenden Vertrag. Bei den Verhandlungen waren auch Porsche-Aufsichtsratschef und VW-Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Porsche, Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück und Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU).
Fünf Milliarden für 17 Prozent
Porsche-Personalvorstand Thomas Edig zeigte sich erfreut über den Einstieg des Wüstenstaats: "Das sind berechenbare, langfristig zur Verfügung stehende Investoren", sagte er. Dem Vernehmen nach solll das Scheichtum für fünf Milliarden Euro über die VW-Optionen von Porsche 17 Prozent am Wolfsburger Autobauer erwerben.
Damit würde Katar aber nur weniger als 100 Euro je Aktie zahlen. Vor einem Monat waren die arabischen Investoren noch bereit, bis zu sieben Milliarden Euro für das Paket auszugeben.
Niedersachsen hält die Stellung
Zweitgrößter VW-Aktionär mit knapp über 20 Prozent bleibt aber Niedersachsen. Damit festigte das Bundesland seine starke Stellung bei dem mit Abstand wichtigsten Arbeitgeber im Land: So wird die im VW-Gesetz enthaltene 20-prozentige Sperrminorität bei wichtigen Entscheidungen in der Hauptversammlung auch in der VW-Satzung festgezurrt.