Auf einem Auge erblindeter Torero kehrt in Arena zurück

Der seit einem Stierkampf auf einem Auge erblindete spanische Torero Juan José Padilla ist keine fünf Monate nach einem schweren Unfall in die Arena zurückgekehrt: Der 38-Jährige trat mit einer Klappe über dem linken Auge in Olienza nahe der Grenze zu Portugal gegen zwei Stiere an.

Der seit einem Stierkampf auf einem Auge erblindete spanische Torero Juan José Padilla ist keine fünf Monate nach einem schweren Unfall in die Arena zurückgekehrt: Der 38-Jährige trat mit einer Klappe über dem linken Auge in Olienza nahe der Grenze zu Portugal gegen zwei Stiere an. Unter dem Jubel der Zuschauer tötete er beide Tiere.

Padilla war am 7. Oktober 2011 bei einem Stierkampf in Zaragoza ausgerutscht. Der Stier spießte ihn mit seinem Horn auf und schleifte ihn mehr als einen halben Meter weit mit sich. Das Horn drang durch Padillas Wange und das linke Auge. In einer fünfstündigen Notoperation gelang es den Chirurgen, sein Leben zu retten und die zahlreichen Brüche in seinem Gesicht mit Hilfe von Titanplatten zu fixieren. Der Sehnerv aber war unwiederbringlich zerstört. Dennoch schwor der als der "Wirbelsturm von Jerez" bekannte Matator noch auf dem Krankenbett, dass er eines Tages die Kleidung des Stierkämpfers wieder anlegen werde.

Am Sonntag war es dann soweit: In seinem grün-goldenen Traje de luces (Licht-Anzug) betrat Padilla unter stehenden Ovationen seiner Fans zusammen mit seinen Kollegen die Arena, tötete zwei der sechs Kampfstiere und schnitt ihnen zum Zeichen des Triumphs ein Ohr ab. Am Ende trugen seine Mitkämpfer Padilla auf den Schultern aus dem Haupttor. Die spanische Zeitung ABC bewunderte den Mut des einäugigen Matadors. Sie erinnerte an Padillas früheren Ausspruch, dass bei einigen Stieren nicht einmal zwei Augen reichten, um sie in Schach zu halten.

Auch wenn Spanien Padillas Comeback mit Faszination verfolgte, ist das Land in der Frage des Stierkampfs weiter gespalten. Das Regionalparlament von Katalonien hat die blutige Tradition von diesem Jahr an verboten, nachdem eine Petition einer Tierschutzgruppe von 180.000 Menschen unterzeichnet worden war. Doch gilt es derzeit als wenig wahrscheinlich, dass sich eine andere Region auf dem Festland dem Beispiel Kataloniens anschließen wird. Auf den Kanarischen Inseln ist der Stierkampf seit 1991 untersagt.

AFP
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