Kritik von Tierschützern Mexiko-Stadt nimmt Stierkämpfe wieder auf – Präsident fordert Referendum

Stierkampf in Mexiko-Stadt im Dezember 2017
Stierkampf in Mexiko-Stadt im Dezember 2017
© DyD Fotografos / Geisler-Fotopress / Picture Alliance
In Mexiko finden erstmals wieder nach der Aufhebung eines gerichtlichen Verbots Stierkämpfe in der weltweit größten Arena statt. Die Diskussion über die Tradition geht weiter.

Nach einem eineinhalbjährigen Rechtsstreit kehren Stierkämpfe in Mexikos Hauptstadt zurück. Der Direktor der Stierkampfarena von Mexiko-Stadt, Mario Zulaica, kündigte am Donnerstag für den 28. Januar die Wiederaufnahme der Stierkämpfe in der Plaza de Toros México an – die mit Platz für 50.000 Zuschauer weltweit größte Arena dieser Art. "Die Stiere kehren nach Mexiko-Stadt zurück", sagte Zulaica.

Tioerschützer klagten gegen Stierkämpfe

Der Oberste Gerichtshof des lateinamerikanischen Landes hatte Anfang Dezember die Entscheidung eines Richters vom Juni 2022 gekippt, der Stierkämpfe bis auf weiteres untersagt hatte. Der Richter hatte damals zugunsten von Tierschutzaktivisten entschieden, die gegen den jahrhundertealten Brauch geklagt hatten.

Beendet ist der Rechtsstreit aber noch nicht: Bislang ging es nur um das vorübergehende Aussetzen der Stierkämpfe. Eine grundsätzliche Entscheidung über die Rechtmäßigkeit der Stierkämpfe in Mexiko-Stadt steht noch aus.

Mexiko ist eine Hochburg des Stierkampfs, der auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Allerdings gibt es in Mexiko – wie auch in anderen Ländern – Kritik von Tierschützern an den Kämpfen. Bisher haben fünf von Mexikos 32 Bundesstaaten ein Stierkampfverbot erlassen.

Nach der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs zu Stierkämpfen in Mexiko-Stadt schlug Präsident Andrés Manuel López Obrador vor, mit einem Referendum über die Zukunft des Stierkampfes in der Hauptstadt entscheiden zu lassen. "In diesem Fall wäre es meiner Meinung nach das Beste für alle", sagte der Staatschef.

AFP
wue

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