Zum ersten Mal hat ein Gericht in Mexiko eine Aussetzung eines Stierkampfes angeordnet, nachdem zivile Organisationen jahrelang auf ein Verbot geklagt hatten. Ausgerechnet in der größten Stierkampfarena der Welt dürfen damit vorläufig keine Stierkämpfe mehr stattfinden.
Das Urteil ist ein großer Erfolg für die Tierschützer in Mexiko. Mexiko gilt als eine Hochburg des Stierkampfes. Nun müssen die Organisatoren "die Stierkampfvorführungen in der "Plaza de Toros" in Mexiko-Stadt sowie die Erteilung von Genehmigungen sofort aussetzen", wie das mexikanische Bundesgericht am Freitag urteilte.
Stierkampf: In Teilen Mexikos bereits verboten – in anderen weiterhin "Tradition"
Der Stierkampf wird in Mexiko weiterhin als Sport angesehen und ist nach wie vor in Teilen der Bevölkerung sehr beliebt. In einigen Bundesstaaten wandelt sich der Blick auf Stierkämpfe inzwischen, bisher haben allerdings nur eine Handvoll der 32 Bundesstaaten Mexikos Stierkämpfe verboten.
Für die traditionellen Stierkämpfe könnte es nach der juristischen Entscheidung bald noch politischen Gegenwind geben: Im Dezember billigte eine Tierschutzkommission des mexikanischen Parlaments einen Vorschlag zum Verbot des Stierkampfes in der Hauptstadt. Wenn die Abgeordneten dem Plan zustimmen, könnten Stierkämpfe bald auch in Mexiko-Stadt verboten sein.

Der Stierkampf wurde in Mexiko von den Spaniern im 16. Jahrhundert eingeführt und gilt seitdem als Tradition. Vor dem Urteil zur "Plaza de Toros" hatten Aktivisten Klage gegen die jahrhundertealte Tradition eingereicht. Eine weitere Anhörung soll am Donnerstag stattfinden. Die nächste Veranstaltung in der "Plaza de Toros" wäre eigentlich für den 2. Juli angesetzt.