Die Streikenden brachen am Mittwochmorgen zu einer Bootstour auf der Spree auf, bei der sie ihre Arbeitsniederlegung vom Wasser aus sichtbar machen wollten, wie Verdi weiter mitteilte. Später sollte eine Streikkundgebung stattfinden.
Die geplanten Kündigungen betreffen laut Verdi rund 150 Beschäftigte der Abteilung Trust and Safety (Vertrauen und Sicherheit), die bislang Inhalte in dem Netzwerk überprüfen, sowie 15 Beschäftigte aus dem Bereich Tiktok-Live. "Die Beschäftigten mussten die Künstliche Intelligenz, die nun ihre Tätigkeiten übernehmen soll, in den letzten Monaten trainieren und werden nun vom Unternehmen aussortiert", erklärte Verdi.
Die Beschäftigten fordern demnach für die von Kündigungen Betroffenen eine Abfindungszahlung von drei Jahresgehältern und eine Verlängerung der Kündigungsfrist um zwölf Monate. Die Geschäftsführung habe Verhandlungen über die Forderungen aber abgelehnt, erklärte Verdi.
Die Gewerkschaft begründet die Forderungen unter anderem mit hohen Gewinnen des Unternehmens. In der internationalen Belegschaft könne für einen Teil der Beschäftigten der Verlust des Arbeitsplatzes auch zu einer Gefährdung ihres Aufenthaltsstatus führen, fuhr Verdi fort.
Tiktok hat weltweit 1,5 Milliarden Nutzer, ist besonders beliebt bei jungen Menschen und gehört dem chinesischen Bytedance-Konzern.