Buschbrände in Israel bedrohen Jerusalem

Waldbrände nahe der israelischen Stadt Beit Schemesch
Waldbrände nahe der israelischen Stadt Beit Schemesch
© AFP
In Israel breiten sich Buschbrände aus, die nach den Worten von Regierungschef Benjamin Netanjahu Jerusalem bedrohen. Netanjahu bezeichnete die Situation am Mittwoch als "nationale Notlage". Dicker Rauch hing über der Region, während Feuerwehrleute im Einsatz gegen die Flammen waren. Laut dem Rettungsdienst mussten mehr als 20 Menschen ins Krankenhaus gebracht werden, die meisten mit Rauchvergiftung oder Brandverletzungen.

Der Wind könne die Feuer in die Vororte von Jerusalem und "sogar in die Stadt selbst" treiben, sagte Netanjahu. "So viele Löschfahrzeuge wie möglich" seien im Einsatz und Brandschneisen würden eingerichtet: "Das Wichtigste ist es jetzt, Jerusalem zu beschützen."

Die Polizei sperrte die wichtigste Autobahn zwischen Jerusalem und Tel Aviv und brachte Anwohner in Sicherheit. Tausende Menschen mussten das Gebiet verlassen. Feuerwehrchef Eyal Caspi sprach von den größten Buschbränden in Israel seit einem Jahrzehnt.

Die Polizei meldete die Festnahme eines Bewohners von Ost-Jerusalem der versucht habe, "ein Feld in Brand zu setzen". Der rechtsextreme Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir deutete einen Zusammenhang zwischen den Feuern und Brandstiftung an. Die Polizei werde jeden festnehmen, der "an Brandstiftungs-Terrorismus beteiligt ist", sagte er.

Verteidigungsminister Israel Katz wies das Militär an, die Feuerwehr zu unterstützen. "Alle verfügbaren Kräfte müssen mobilisiert werden, um Leben zu retten und die Brände unter Kontrolle zu bringen", erklärte Katz. 

Wegen der anhaltend gefährlichen Wetterlage wurden alle für Mittwochabend geplanten Veranstaltungen anlässlich des israelischen Unabhängigkeitstags in Jerusalem abgesagt. "Die Rettungs- und Feuerwehrkräfte werden nicht in der Lage sein, sich an der Sicherung von Veranstaltungen zu beteiligen", sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

AFP