Der Vorschlag für ein Verbot der Bezeichnungen geht auf die französische Europaabgeordnete Céline Imart zurück, die damit nach eigener Aussage die Interessen französischer Rinderbauern schützen wollte. Sie hatte gefordert, die Bezeichnungen Burger, Schnitzel und Wurst sollten Fleischprodukten vorbehalten bleiben. Sie vertritt zudem die Auffassung, im Supermarkt gebräuchliche Namen wie Veggie-Burger seien irreführend.
Verbraucherorganisationen wie BEUC widersprechen ihr vehement. "Die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher ist über diese Begriffe nicht verwirrt", erklärte die BEUC-Expertin Irina Popescu. Sie forderte die EU-Gesetzgeber auf, stattdessen für klare Kennzeichnungen zu sorgen. Auch Lebensmittelkonzerne wie Aldi Süd, Lidl, Burgerking und Rügenwalder Mühle hatten sich gegen das Verbot ausgesprochen.
Die deutsche Bundesregierung lehnt ein Verbot ebenfalls ab. Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU) folgte der Linie der Verbraucherorganisationen: Verbraucherinnen und Verbraucher wüssten selbst, was sie im Supermarkt kaufen.
Die Diskussion um die Bezeichnungen war Teil der Beratungen über ein Gesetzespaket, mit dem die EU die Position europäischer Landwirtinnen und Landwirte in Preisverhandlungen mit Supermärkten stärken will. Dazu gehört eine Pflicht zu schriftlichen Verträgen zwischen den Betrieben und ihren Abnehmern. Auch für diese Vorgaben kam am Mittwoch kein Kompromiss zustande.