"Frankfurt verliert eine Persönlichkeit, die unserer Stadt mit ihrem Namen immer verbunden blieb und dessen Wirken weit über ihre Grenzen Bedeutung hatte", erklärte Josef weiter. Der 1942 als Holger Radtke geborene Regisseur hatte im Frankfurter Stadtteil Praunheim seine Jugend verbracht und leitete seinen Künstlernamen davon ab. Das Deutsche Filmmuseum in der Stadt ehrte ihn 2005 mit einer Ausstellung sowie 2022 mit dem Film "Rosas Theater".
Von Praunheim starb in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 83 Jahren in Berlin. Mit mehr als 150 Kurz- und Langfilmen schrieb er Filmgeschichte und wurde gleichzeitig zum Wegbereiter der Schwulenbewegung in Deutschland. Anfang der 70er Jahre sorgte seine Filmdokumentation "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt" für Aufsehen, der Streifen "Die Bettwurst" von 1971 gilt als Kultfilm.