Gewaltvorwürfe: Vater von Norwegens Leichtathletik-Star Ingebrigtsen freigesprochen

Jakob Ingebrigtsen
Jakob Ingebrigtsen
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Im in Norwegen mit großer Spannung verfolgten Prozess gegen den Vater von Leichtathletik-Star Jakob Ingebrigtsen ist der Angeklagte vom Vorwurf der Gewalt gegen seinen Sohn freigesprochen worden. Das zuständige Bezirksgericht Sandnes im Südwesten Norwegens befand Gjert Ingebrigtsen am Montag jedoch eines tätlichen Angriffes auf seine Tochter schuldig. Dafür wurde der 59-Jährige nach übereinstimmenden Angaben der Anwälte beider Seiten zu einer 15-tägigen Bewährungsstrafe verurteilt. 

Der Angeklagte hatte alle Vorwürfe zurückgewiesen. Die Anklage forderte dagegen zweieinhalb Jahre Haft für Gjert Ingebrigtsen. Die Vorwürfe von Olympiasieger Ingebrigtsen gegen seinen Vater, von dem er bis ins Jahr 2022 trainiert wurde, hatten in Norwegen für Aufsehen gesorgt. Gjert Ingebrigtsen wurde wegen des Vorwurfs der körperlichen und psychischen Gewalt angeklagt.   

Während des Prozesses berichtete Jakob Ingebrigtsen, dass seine Erziehung "sehr von Angst geprägt" gewesen sei. Er sei als Teenager von seinem Vater gezwungen worden, zwei- bis dreimal am Tag zu trainieren. "Alles wurde kontrolliert und für mich entschieden. Eine enorme Menge an Manipulation", sagte der zweifache Olympiasieger, der seinen Vater stets nur als "der Angeklagte" titulierte. Seine Schwester Ingrid wiederum wurde laut Anklage vom Vater beleidigt, bedroht und ins Gesicht geschlagen.

AFP