Jahrhundertealte chinesische Manuskripte aus Bibliothek in Kalifornien gestohlen

Auf alten chinesischen Manuskripten finden sich oft mit speziellen Pinseln kunstvoll gezeichnete Schriftzeichen
Auf alten chinesischen Manuskripten finden sich oft mit speziellen Pinseln kunstvoll gezeichnete Schriftzeichen
© AFP
Im US-Bundesstaat Kalifornien wird gegen einen Mann ermittelt, der jahrhundertealte chinesische Manuskripte aus einer Bibliothek entwendet und diese durch Fälschungen ersetzt haben soll. Wie die Justizbehörden am Donnerstag (Ortszeit) mitteilten, wird der 38-Jährige des Diebstahls im Wert von 216.000 Dollar (rund 186.000 Euro) beschuldigt. Er benutzte demnach falsche Namen, um sich in der Bibliothek der Universität von Kalifornien in Los Angeles Zugang zu den teilweise mehr als 600 Jahre alten Manuskripten zu verschaffen.

Der Beschuldigte habe die echten Manuskripte durch von ihm gefälschte Dokumente ersetzt, erklärte die kalifornische Staatsanwaltschaft. Seine Taten seien aufgeflogen, als die Bibliothek festgestellt habe, dass einige seltene Dokumente fehlten. Diese dürften eigentlich nicht ausgeliehen, sondern nur vor Ort angesehen werden. "Eine erste Untersuchung ergab, dass die Bücher zuletzt von einem Besucher angesehen wurden, der sich als 'Alan Fujimori' ausgab." Von da aus habe die Spur zu dem Verdächtigen geführt.

Bei einer Untersuchung des Hotelzimmers des Verdächtigen seien Blanko-Manuskripte gefunden worden, die den gestohlenen ähnelten, hieß es weiter. Zudem habe die Polizei bedruckte Etiketten gefunden, die zur Erstellung gefälschter Manuskripte hätten verwendet werden können.

Nachdem er die echten Manuskripte durch die gefälschten ausgetauscht hatte, reiste der in der Nähe von San Francisco lebenden Beschuldigte mehrfach nach China, wie die Ermittlungsbehörde weiter mitteilte. Ihm drohen nun bis zu zehn Jahre Haft. 

Der Kunstmarkt in China wächst rasant und das Interesse der reicher werdenden Mittelschicht an Kunstwerken, die das kulturelle Erbe des Landes darstellen, ist groß.

AFP