Die Staatsanwaltschaft hatte Najib vorgeworfen, seine Positionen als Regierungschef, Finanzminister und Aufsichtsratsvorsitzender des 1MDB missbraucht zu haben, um vor mehr als einem Jahrzehnt riesige Summen aus dem Fonds auf seine persönlichen Konten zu transferieren.
Najib war von 2009 bis 2018 Regierungschef in dem südostasiatischen Land. 2022 war er in einem anderen Prozess rund um den Skandal wegen der Veruntreuung öffentlicher Gelder bereits zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Später wurde sie auf sechs Jahre verkürzt.
Der malaysische Staatsfonds 1MDB steht im Zentrum eines der größten Betrugsskandale der Finanzgeschichte. Dabei wurden Staatsgelder in Milliardenhöhe veruntreut, um in verschiedenen Ländern Luxusgüter zu kaufen, von Kunstwerken über Immobilien bis hin zu Jachten. Es wird geschätzt, dass zwischen 2009 und 2015 über 4,5 Milliarden Dollar (3,8 Milliarden Euro) aus dem 1MDB-Fonds von Fondsmanagern und -mitarbeitern abgezweigt wurden. Der Skandal löste in mehreren Ländern, darunter in den USA, Ermittlungen aus und beschädigte Malaysias Ansehen im Ausland.
Najib, der 1MDB 2009 ins Leben gerufen hatte, hat sich in der Vergangenheit dafür entschuldigt, während seiner Amtszeit den Skandal zugelassen zu haben. Er bestreitet jedoch weiterhin jegliches Fehlverhalten und behauptet, nichts von illegalen Überweisungen aus dem Staatsfonds gewusst zu haben.