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MH17-Absturz in der Ukraine Opfer im Kühlzug auf dem Weg zu Hinterbliebenen

Endlich Hoffnung, dass Angehörige Abschied von den Opfern der MH17-Katastrophe nehmen können. Ein Zug mit sterblichen Überresten verließ das Separatistengebiet. Ereignisse des Tages in der Rückschau.

Nachdem es tagelang ein unwürdiges Gerangel um die Opfer des mutmaßlichen Abschusses der Malaysia Airlines MH17 gegeben hat, scheint es nun endlich Bewegung zu geben. Nachdem der Westen den Druck erhöht hat, hat ein Kühlzug mit den sterblichen Überresten von rund 200 Opfern das Separatistengebiet in Richtung Charkiw verlassen. Der Zug soll im Laufe der Nacht dort eintreffen. Die Suche nach den Verantwortlichen für den Absturz der Passagiermaschine über dem Krisengebiet in der Ostukraine geht dagegen unvermindert weiter. Die Ereignisse des Tages in der Rückschau.

+++ 21.27 Uhr: Rutte: Absturzopfer auf Weg nach Holland +++

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte wähnt die MH-17-Opfer - die meisten davon aus seinem Land - auf dem Weg in die Niederlande. Der Kühlzug mit rund 200 Todesopfern wird über Donezk nach Charkiw gebracht, so Rutte. "In Charkiw sind wir bereit, die Leichen zu übernehmen." Es sei ein sehr schwieriges Unterfangen. "Es wird eine lange Nacht." Gleichwohl spricht Rutte in seinem Twitter-Kanal lediglich von "vorsichtig positiven Signalen". Es entwickele sich alles sehr langsam. Da die meisten Opfer aus den Niederlanden stammen, hat das Land die Leitung der Identifizierung übernommen. Die beiden Flugschreiber, die bei der Aufklärung des Geschehens helfen sollen, werden den malaysischen Behörden übergeben. Die Forderung des UN-Sicherheitsrates nach freiem Zugang zur Absturzstelle sollen die Separatisten inzwischen zugestimmt haben.

+++ 21.15 Uhr: Sicherheitsrat will unabhängige Untersuchung +++

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen fordert per Resolution eine unabhängige Untersuchung des mutmaßlichen Abschusses von Flug MH17 über der Ostukraine. Alle 15 Mitglieder des Gremiums stimmen dem von Australien eingebrachten Papier zu. Gleichzeitig werden eine Feuerpause und uneingeschränkten Zugang zur Absturzstelle gefordert. Der mutmaßliche Abschuss der Passagiermaschine verurteilt der Sicherheitsrat "aufs Schärfste".

+++ 19.53 Uhr: MH17-Black Boxes werden Malaysia ausgehändigt +++

Die Black Boxes des mutmaßlich über der Ostukraine abgeschossenen Passagierflugzeugs sollen Malaysia ausgehändigt werden. Das kündigte der malaysische Regierungschef Najib Razak in Kuala Lumpur an. Er habe von dem selbsternannten Ministerpräsidenten der von prorussischen Separatisten kontrollierten Region zudem die Zusicherung erhalten, dass internationalen Ermittlern ein "sicherer Zugang" zur Absturzstelle des malaysischen Flugzeugs garantiert werde. Das Passagierflugzeug von Malaysia Airlines war am Donnerstag mit 298 Menschen an Bord im umkämpften Osten der Ukraine abgestürzt, vieles deutet auf einen Abschuss durch eine Rakete hin.

+++ 18.19 Uhr: Zug mit MH17-Toten verlässt Separatistenzone +++

Der Zug mit den Leichen von Insassen des mutmaßlich abgeschossenen Flugs MH17 hat Augenzeugen zufolge den von Separatisten kontrollierten Bahnhof in der Ostukraine verlassen. Ukrainische Behördenvertreter sagten am Montag, der Zug fahre von Tores nach Charkiw, damit die rund 280 Leichen dort von internationalen Experten untersucht werden könnten. Das Flugzeug von Malaysia Airlines mit 298 Menschen an Bord war am vergangenen Donnerstag abgestürzt, Experten gehen von einem Abschuss der Maschine durch eine Rakete aus.

+++ 17:46 Uhr: Obama - "Was genau versuchen sie zu verstecken?" +++

US-Präsident Barack Obama hat den russischen Staatschef Wladimir Putin bei der Aufklärung des wahrscheinlichen Abschusses eines malaysischen Passagierflugzeugs im Osten der Ukraine persönlich in die Pflicht genommen. "Angesichts ihres direkten Einflusses auf die Separatisten haben Russland und Präsident Putin im Besonderen eine direkte Verantwortung, sie zu einer Zusammenarbeit mit der Untersuchung zu zwingen", sagte Obama am Montag in Washington.

Der Präsident warf den prorussischen Separatisten vor, die Ermittlungen der internationalen Experten an der Absturzstelle systematisch zu behindern. "Sie blockieren den vollen Zugang zu der Stelle. Sie haben in die Luft geschossen, als die Ermittler sich näherten", sagte er. Außerdem würden die Separatisten Leichen der Opfer fortschaffen. "Was genau versuchen sie zu verstecken?", fragte Obama.

+++ 17.17 Uhr: Cameron will harte Sanktionen in Erwägung ziehen +++

Die EU sollte nach Ansicht des britischen Premierministers David Cameron harte Wirtschaftssanktionen gegen Russland in Erwägung ziehen, sollte die Regierung in Moskau ihre Haltung im Ukraine-Konflikt nicht ändern. Russland könne nicht erwarten, Zugang zu Märkten, Kapital und Technologie in Europa zu bekommen, solange es den Konflikt in der Ukraine anheize, sagte Cameron am Montag. Ziel von Sanktionen sollten insbesondere "die Kumpane und Oligarchen" im Umfeld des russischen Präsidenten Wladimir Putin sein.

+++ 16.48 Uhr: Verdacht der Manipulation des Flugschreibers +++

Der stellvertretende ukrainische Ministerpräsident Wolodimir Groisman sagt, er hat Informationen, dass die Flugschreiber der abgestürzten malaysischen Verkehrsmaschine in den Händen der Rebellen sind und von ihnen manipuliert wurden.

+++ 17.02 Uhr: Russland-Sanktionen verunsichern deutsche Industrie +++

Die Sanktionen gegen Russland verunsichern nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel die deutsche Wirtschaft. Die Unternehmen seien in der Folge mit Investitionen zurückhaltender, weil sich ihre Handelserwartungen anders entwickelten, sagte Gabriel am Montag in Berlin. Allerdings sei die wirtschaftliche nicht die entscheidende Sichtweise, wenn es um Maßnahmen gegen Russland gehe. "Die Sorge um ökonomische Konsequenzen kann nicht die Grundlage für Entscheidungen sein", unterstrich der Vizekanzler.

+++ 16.39 Uhr: Steinmeier will Druck auf Moskau erhöhen +++

Vor dem EU-Außenministertreffen zur Ukraine-Krise dringt Außenminister Frank-Walter Steinmeier darauf, den Druck auf Russland "mit unseren Möglichkeiten" zu erhöhen. Zu einer weiteren Verschärfung der Sanktionen wollte er sich am Montag in Berlin aber nicht konkret äußern. "Es muss gelingen, Russland davon zu überzeugen, sich von den separatistischen Bemühungen in der Ostukraine stärker zu distanzieren", sagte er nach einem Treffen mit seinem ungarischen Amtskollegen Tibor Navracsics.

+++ 16.32 Uhr: Niederländische Staatsanwaltschaft leitet Vorermittlungen ein +++

Die niederländische Staatsanwaltschaft hat Vorermittlungen zum mutmaßlichen Abschuss der malaysischen Passagiermaschine in der Ostukraine eingeleitet. Ein Vertreter der Justizbehörde befinde sich derzeit in Kiew, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Wim de Bruin, am Montag. Zu den genauen Aufgaben des Vertreters, Thijs Berger, äußerte er sich nicht.

+++ 15.33 Uhr: Russland: Ukrainischer Kampfjet war nahe Unglücksflugzeug +++

Russland weist erneut jede Verwicklung in den Absturz der Passagiermaschine zurück. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärt, Russland habe den Separatisten in der Ostukraine weder Luftabwehrraketen vom Typ SA-11 BUK noch irgendwelche anderen Waffen geliefert. Vielmehr habe sich ein ukrainisches Militärflugzeug der Passagiermaschine bis auf 3,5 Kilometer genähert. Das müsse die Regierung in Kiew erklären.

Russische Überwachungssysteme hätten auch keinen Raketenstart entlang der Flugroute des Passagierflugzeuges registriert. Sollten die USA über Satellitenaufnahmen verfügen, sollten sie diese Russland zur Verfügung stellen.

+++ 15.30 Uhr: Niederländisches Königspaar trifft Angehörige von Opfern +++

Das niederländische Königspaar trifft mit Angehörigen von Opfern des Flugzeugabsturzes zusammen. Bei dem Treffen in Nieuwegein bei Utrecht sind keine Medienvertreter zugelassen. Auch Ministerpräsident Mark Rutte und andere Mitglieder der Regierung sind bei der Begegnung dabei. Bei dem Absturz der Boeing der Malaysia Airlines sind 298 Menschen getötet worden, darunter 193 Niederländer.

+++ 15.15 Uhr: Experten: Zug in Tores abfahrbereit +++

Der Zug mit Opfern des Flugzeugabsturzes soll nach Angaben niederländischer Medien noch am Montag aus Tores abfahren. "Wir versprechen: Heute fährt er ab", zitieren Korrespondenten niederländische Experten am Bahnhof in Tores. Sie hätten dafür die Zusagen der prorussischen Rebellen erhalten. Die Experten hatten die Kühlwaggons kontrolliert und versiegelt. Ob der Zug von Tores aus nach Charkow fahren wird, ist noch unklar.

In Charkow richtet das niederländische Team ein Zentrum zur Identifizierung der 298 Opfer ein. Die Niederlande wollen jedoch die Opfer so schnell wie möglich außer Landes bringen. "Die Identifizierung geht in den Niederlanden viel schneller", sagt Ministerpräsident Mark Rutte im Parlament in Den Haag. Auf dem Flugplatz von Charkow steht eine Herkules-Maschine der niederländischen Armee bereit.

+++ 14.59 Uhr: 282 Leichen nach Absturz von MH17 gefunden +++

Nach dem Absturz der malaysischen Boeing in der Ostukraine werden bis Montagmittag 282 Todesopfer und 87 Leichenteile gefunden. Wie die Regierung mitteilt, werden 251 Leichen und 66 Leichenteile in Eisenbahn-Kühlwaggons gelagert. Dies deckt sich mit Angaben der separatistischen "Volksrepublik" Donezk, die die Absturzstelle kontrolliert.

+++ 14.40 Uhr: Airlines fordern Konsequenzen +++

Nach dem mutmaßlichen Abschuss von MH17 fordern Airlines und Piloten Konsequenzen für die zivile Luftfahrt. Es müsse neu definiert werden, wie Unternehmen mit dem Überfliegen von Krisengebieten umgehen sollten, sagt der Präsident der arabischen Fluglinie Emirates, Tim Clark. Eine gemeinsame Antwort der Branche sei nötig. So könnte der Dachverband IATA eine Konferenz einberufen, um über notwendige Änderungen zu beraten.

Auch die Lufthansa hält eine Koordination über internationale Gremien für sinnvoll. "Wir unterstützen stark einen solchen Gipfel," so ein Sprecher. Die International Air Transport Association (IATA) mit Sitz in Genf vertritt die Interessen von rund 200 Fluggesellschaften.

Nach Einschätzung der Lufthansa hat der Absturz von MH17 eine neue Größenordnung. "Niemals zuvor wurde ein ziviles Flugzeug auf Reiseflughöhe durch eine Boden-Luft-Rakete auf einer der weltweit verkehrsreichsten Luftstrecken zum Absturz gebracht," erklärt ein Sprecher.

+++ 13.45 Uhr: Malaysia Airlines bietet Opferfamilien 5000 Dollar Ersthilfe +++

Malaysia Airlines stellt den Familien der 298 Opfer des in der Ukraine abgestürzten Flugzeugs 5000 US-Dollar Ersthilfe zur Verfügung. "Geldmittel für diesen Zweck wurden bereitgestellt", teilt die Fluglinie mit. Die Summe sei unabhängig von späteren Entschädigungszahlungen und den rechtlichen Ansprüchen der Familien auf Wiedergutmachung.

Es sei nun wichtig, sich um die Verwandten der Passagiere und Crew von Flug MH17 zu kümmern, heißt es von Malaysia Airlines. "Die Fluglinie wird die Familien in dieser schwierigen Zeit unterstützen und Hotelunterkünfte, Mahlzeiten und Transport zur Verfügung stellen."

Malaysias Ministerpräsident Najib Razak will die identifizierten malaysischen Opfer vor Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan am 28. Juli rückführen. "Wir können es nicht zulassen, dass die Toten von irgendjemandem genommen werden und an einen unbekannten Ort gebracht werden", war Najib am Sonntag von dem Nachrichtenportal Malaysiakini zitiert worden. Unter den Opfern befanden sich 43 malaysische Staatsbürger.

+++ 13.33 Uhr: Putin berät sich mit nationalem Sicherheitsrat +++

Der russische Präsident Wladimir Putin wird sich angesichts der jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Konflikt am Dienstag mit dem nationalen Sicherheitsrat beraten. Bei dem Treffen mit den Chefs der Sicherheitskräfte und Geheimdienste geht es nach Angaben des Präsidialamtes um die "Sicherung der Souveränität und der territorialen Integrität der Russischen Föderation".

+++ 13.22 Uhr: Minister fordert mehr Geld für Offensive +++

Der ukrainische Finanzminister Alexander Schlapak fordert mehr Geld für die Offensive in der Ostukraine. Die Kämpfe gegen die prorussischen Separatisten verschlingen rund 130 Millionen Dollar pro Monat, sagt er in einem Gespräch mit den Parteivorsitzenden. Im ersten Halbjahr sei die Wirtschaftsleistung seines Lands um fünf Prozent zurückgegangen. Für das gesamte Jahr sagt die Regierung nun ein Minus von 6,5 Prozent nach minus drei Prozent voraus.

+++ 13.17 Uhr: Großbritannien: EU-Sanktionen sofort in Kraft setzen +++

Großbritannien wird beim EU-Außenministertreffen am Dienstag darauf dringen, dass die vom Gipfel beschlossenen Sanktionen sofort in Kraft gesetzt werden. Auch werde Großbritannien dafür eintreten, Wirtschaftssanktionen gegen russische Branchen zu verhängen, sollte die Regierung in Moskau nicht für freien Zugang zur Flugzeug-Absturzstelle sorgen und sich weiter in der Ukraine einmischen, sagt der Sprecher von Premierminister David Cameron.

+++ 13.15 Uhr: Experten schließen erste Inspektion der Opfer ab +++

Das Team von niederländischen Experten schließt die erste Inspektion der Kühlwaggons mit den sterblichen Überresten von rund 200 Opfern der abgestürzten malaysischen Passagiermaschine ab. Die drei Fachleute aus den Niederlanden sowie Beobachter der OSZE hätten Zugang zu den drei Waggons in der Ostukraine bekommen, teilt eine Sprecherin der OSZE mit.

Nach Auffassung der Experten sind die Leichen fachgerecht gelagert. Die Ermittler erhoffen sich nicht nur eine Identifikation der Opfer, sondern auch Rückschlüsse auf die Ursache des Absturzes von MH17.

+++ 12.54 Uhr: Newcastle United widmet Saison toten Fans +++

Der englische Fußball-Club Newcastle United will die Spiele der kommenden Saison den zwei Fans widmen, die beim Absturz des malaysischen Flugzeugs in der Ukraine umgekommen sind. Die beiden Fans starben bei der Tragödie in der vergangenen Woche, als sie auf dem Weg zu einem Spiel ihres Teams in Neuseeland waren. Barry Sweeney, der Vater von einem der beiden Fans, sagte dem TV-Sender ITV, er habe aufgehört, Nachrichten zu schauen, weil sie so erschütternd seien. Er hoffe nur, dass alle Opfer nach Hause gebracht würden. "Die Regierung muss das in Ordnung bringen. Ich möchte, dass sie alle 298 Menschen heimbringen, damit man das abschließen kann", sagte er.

+++ 12.53 Uhr: Rettungskräfte bergen bisher 272 Opfer +++

Am Absturzort der Maschine bergen Rettungskräfte den Behörden zufolge bisher 272 der vermutlich 298 Opfer. Die sterblichen Überreste werden in die nahe Ortschaft Tores gebracht.

+++ 12.24 Uhr: Poroschenko befiehlt Feuerpause rund um Absturzort +++

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko befiehlt der Armee, die Kampfhandlungen um den Absturzort des malaysischen Passagierflugzeugs unverzüglich einzustellen. "Ich habe angeordnet, dass die ukrainischen Militärs in einem Radius von 40 Kilometern vom Ort der Tragödie keine Operationen durchführen und das Feuer nicht eröffnen dürfen", sagt er in Kiew. Poroschenko spricht sich auch für die Beteiligung russischer Experten an der Untersuchung des Absturzes aus. Ziel sei "maximale Transparenz".

+++ 12.13 Uhr: Explosionen in Donezk nicht von Armee verursacht +++

Die ukrainische Armee ist nach offiziellen Angaben nicht für Explosionen im Zentrum von Donezk verantwortlich. Es gebe den strikten Befehl, in der Stadt weder Kampfflugzeuge noch Artillerie einzusetzen, erklärt der ukrainische Sicherheitsrat.

+++ 11.55 Uhr: Zug mit Leichen soll Rebellen-Bahnhof verlassen +++

Niederländische Experten informieren, dass der Kühlzug mit den Opfern des Flugzeugabsturzes noch am Montag den von Separatisten kontrollierten Bahnhof Tores verlassen soll. Er wolle, dass der Zug an einen Ort fahre, "wo wir unsere Arbeit machen können", sagt der Chef des Identifizierungsteams.

+++ 11.43 Uhr: Fußball-Oligarch droht abtrünnigen Spielern +++

Der Besitzer des Fußballclubs Schachtjor Donezk fordert sechs Profispieler unter Androhung finanzieller Strafen zur Rückkehr in die Krisenregion auf. "Falls sie nicht kommen, denke ich, werden sie zuerst leiden", warnt der Oligarch Rinat Achmetow die Profis auf der Homepage des Vereins in Anspielung auf Kompensationszahlungen in Millionenhöhe. Die Spieler bräuchten keine Angst haben. "Wir sind bereit, Sicherheit zu gewährleisten", teilt Achmetow mit.

Die brasilianischen Profis Alex Teixeira, Douglas Costa, Fred, Dentinho, Ismaily und der Argentinier Facundo Ferreyra hatten nach dem Testspiel gegen Olympique Lyon am Samstag den Rückflug von Frankreich nach Donezk verweigert. Die ukrainische Fußball-Föderation muss entscheiden, wo Schachtjor seine Heimspiele in der kommenden Saison austragen wird.

+++ 11.18 Uhr: Niederländische Experten untersuchen MH17-Leichen +++

Niederländische Ermittler beginnen mit der Untersuchung der Leichen getöteter Insassen des Unglücksflugs MH17. Alle Waggons des unweit vom Absturzort stehenden Zugs unter Kontrolle der prorussischen Separatisten werden geöffnet und die darin liegenden Leichen von jeweils zwei Männern mit Gasmasken untersucht, wie Reporter der Nachrichtenagentur beobachten.

Entgegen den Darstellungen der Aufständischen in der Region ist von einer Kühlung der sterblichen Überreste in ihren schwarzen Säcken jedoch nichts zu merken, starker Verwesungsgeruch dringt aus den Waggons.

+++ 11.07 Uhr: Regierung will Niederländern Ermittlungen anvertrauen +++

Die Regierung ist bereit, die Leitung der Ermittlungen zum Absturz von Flug MH17 niederländischen Experten zu überlassen. Die weitaus meisten Opfer stammten aus den Niederlanden, daher könne das Land auch die Koordinierung der Ermittlungen übernehmen, sagt Ministerpräsident Arseni Jazenjuk. Kiew sei auch bereit, "alle Leichen nach Amsterdam zu überstellen", um fachgerechte Autopsien zu ermöglichen.

+++ 10.43 Uhr: Sky News entschuldigt sich für Durchstöbern der Trümmer +++

Der britische Fernsehsender Sky News entschuldigt sich für das pietätlose Verhalten eines Reporters, der an der Absturzstelle von Malaysia-Airlines-Flug MH17 das Gepäck eines getöteten Passagiers durchstöberte. Das Verhalten von Colin Brazier während einer Live-Sendung am Sonntag sei unangemessen gewesen, teilt das Medienunternehmen mit. Sowohl der Reporter als auch der Sender bäten um Entschuldigung.

Brazier hatte seinen Zuschauern bei einer Live-Schaltung in die Ostukraine den Inhalt eines geöffneten Koffers präsentiert und dabei einen Schlüsselbund in die Hand genommen. Der Verstoß gegen den üblichen Verhaltenskodex bei laufenden Ermittlungen war ihm offenbar bewusst, darauf deutet seine mitgeschnittene Aussage hin: "Wahrscheinlich sollten wir das gerade nicht wirklich tun."

+++ 10.37 Uhr: Alle Sanktionsoptionen gegen Russland auf dem Tisch +++

Sollte der Zugang zur Stelle des Flugzeugabsturzes nicht ausreichend gewährt werden, liegen nach niederländischen Angaben alle "politischen und wirtschaftlichen Optionen" gegen Russland auf dem Tisch. Niederländische Experten seien am Bahnhof Tores in der Ostukraine eingetroffen, wo zahlreiche Leichen aufbewahrt würden, sagt Ministerpräsident Mark Rutte.

+++ 10.31 Uhr: Heftige Gefechte nach Flugzeugabsturz +++

Auch nach dem Absturz des malaysischen Passagierflugzeugs liefern sich Armee und prorussische Separatisten heftige Gefechte. In Donezk stehe nach intensivem Artilleriebeschuss schwarzer Rauch über dem Bahnhof, berichten örtliche Medien. "Leider gibt es Tote und Verletzte", sagt ein Behördensprecher. Auch rund um den stillgelegten internationalen Flughafen kam es zu Schusswechseln.

Im benachbarten Lugansk sterben bei erbitterten Kämpfen mindestens zwei Zivilisten. Hier seien auch mindestens 26 Häuser durch Granatwerfer beschädigt worden, teilt die Stadtverwaltung mit.

+++ 10.28 Uhr: Jazenjuk zweifelt nicht an Abschuss des Flugzeugs +++

Für die ukrainische Regierung steht fest, dass die malaysische Passagiermaschine abgeschossen wurde. Daran gebe es keinen Zweifel, sagt Ministerpräsident Arseni Jazenjuk. Sehr wahrscheinlich sei das Flugzeug von einer Rakete des Systems BUK getroffen worden, dass "Profis" bedient hätten.

+++ 10.13 Uhr: Schwerer Artilleriebeschuss in Donezk +++

Rings um den Bahnhof der ostukrainischen Rebellenhochburg Donezk schlagen Artilleriegeschosse ein. Das berichtet ein AFP-Reporter aus der von ukrainischen Regierungstruppen eingekesselten Großstadt. Die Straßen in der Gegend sind von den prorussischen Separatisten abgesperrt, panische Zivilisten flüchten zu Fuß und in Minibussen aus der Kampfzone.

+++ 9.34 Uhr: Militäroperation in Donezk +++

Zwei Panzer der Separatisten fahren in Donezk in Richtung Bahnhof. Die Straße ist gesperrt.

Ein Sprecher der ukrainischen Armee sagt, die Militäroperation in der Ostukraine ist in einer "aktiven Phase". Er gibt keine Stellungnahme zu Berichten über Kämpfe in der Stadt Donezk.

+++ 9.23 Uhr: Putin: Experten müssen Zugang zum Absturzort erhalten +++

Putin ruft die prorussischen Separatisten auf, internationalen Experten Zugang zu den Überresten der abgestürzten Passagiermaschine zu geben. "Alles muss getan werden, um die Sicherheit der internationalen Experten am Ort der Tragödie zu gewährleisten", sagt Putin im Fernsehen.

Putin spricht von einer Tragödie, die von keiner Seite politisch ausgeschlachtet werden dürfe. "Solche Ereignisse sollten die Menschen nicht spalten, sondern sie einen", fordert er.

+++ 9.12 Uhr: Ukrainische Soldaten dringen in Donezk ein +++

Ukrainische Soldaten versuchen anscheinend, in die von prorussischen Separatisten kontrollierte Stadt Donezk einzudringen. Dort befinden sich auch die niederländischen Identifizierungsexperten. Ein Anführer der Separatisten sagt, es gebe Kämpfe in der Innenstadt in der Nähe eines Bahnhofs. Zuvor war eine laute Explosion zu hören.

+++ 9.09 Uhr: Russlandbeauftragter Erler kritisiert Separatisten +++

Der Russlandbeauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler, kritisiert die prorussischen Separatisten und die Kreml-Führung wegen ihres Verhaltens nach dem Absturz von Malaysia-Airlines-Flug MH17. "Ich bin angewidert von dem, was da vor Ort passiert", sagt Erler dem RBB-Sender Radioeins, nachdem Berichte über die Behinderung von Ermittlungsarbeiten und die pietätlose Bergung von Leichen am Absturzort weltweite Schlagzeilen machten.

Erler kritisiert, dass Russland bislang nichts zur Aufklärung der Tragödie mit 298 Toten beigetragen habe. "Ständig gibt es mündliche Zusagen", zuletzt wieder vom russischen Präsidenten Wladimir Putin gegenüber dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte, sagt Erler. "Aber an der Situation vor Ort ändert sich nichts - das ist eine Provokation."

+++ 8.47 Uhr: Niederländische Identifizierungsexperten treffen ein +++

Drei niederländische Experten zur Identifizierung der Opfer des Flugzeugabsturzes in der Ostukraine treffen in der von Separatisten kontrollierten Stadt Donezk ein. Es sind die ersten ausländischen Spezialisten, die seit dem mutmaßlichen Abschuss des Flugzeuges am Ort des Geschehens eintreffen. Ein Sprecher der Separatisten sagt, sie würden den Niederländern helfen, den Absturzort zu besichtigen und die in Kühlwaggons gelagerten Leichen zu inspizieren. Die Rebellen würden auch den Rat der Experten hören, wohin die Toten gebracht werden sollten.

Neben den Niederländern wird auch ein Expertenteam aus Malaysia am Montag in der Ostukraine erwartet. Derzeit sind schon Beobachter der OSZE in dem Gebiet. Sie waren die ersten Ausländer, die zeitweise Zugang zum Absturzort erhalten hatten.

+++ 7.47 Uhr: 251 Leichen nach Flugzeugabsturz geborgen +++

Am Ort des Absturzes der malaysischen Passagiermaschine MH17 in der Ukraine haben Bergungskräfte nach Angaben der Regierung bis Sonntagabend 251 Leichen und 86 Leichenteile geborgen. Unterdessen sei ein zweiter Kühlzug zur Lagerung der Toten eingetroffen, erklärt ein Regierungsausschuss in Kiew.

+++ 6.15 Uhr: Putin sichert Kooperation zu +++

In einem Telefonat mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte bietet Russlands Präsident Wladimir Putin Hilfe bei der Übergabe der geborgenen Leichen sowie des Flugschreibers der über der Ostukraine abgestürzten Boeing 777 an. Auch in einem Telefonat mit dem australischen Regierungschef Tony Abbott signalisiert Putin seine Kooperationsbereitschaft.

+++ 5:34 Uhr: Internationale Luftfahrt-Spezialisten reisen zur abgestürzten Boeing +++

Nach massiven Klagen über Behinderungen am Absturzort der malaysischen Boeing reisen Luftfahrt-Experten in das von Rebellen kontrollierte Gebiet bei Donezk. Die Niederlande werden die internationale Identifizierung der Opfer in der Ostukraine koordinieren, hatte der niederländische Ministerpräsident Rutte am Sonntagabend in Den Haag bekannt gegeben.

Im ostukrainischen Charkow sollen die Niederlande ein Koordinationszentrum für die Identifizierung der Opfer einrichten. Die Leichen von etwa 200 Opfern sollen in Kühlwagen in einem Zug bei Tores in der Ostukraine liegen. Bei dem Absturz von Flug MH17 kamen 193 Niederländer ums Leben. Die USA haben den Verdacht geäußert, dass die Aufständischen die Boeing mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen haben. Etwa 250 Opfer sind bisher geborgen worden.

+++ 1.40 Uhr: UN-Sicherheitsrat bereitet Abstimmung vor +++

Der UN-Sicherheitsrat könnte noch am Montag über eine Resolution zum Absturz der malaysischen Passagiermaschine abstimmen. Das wird in der Nacht von Sonntag auf Montag bekannt. Die australische UN-Mission setzte nach Angaben westlicher Diplomaten am Sonntagnachmittag ihren Resolutionsentwurf "in blau". Damit ist das Papier abstimmungsreif und könnte nach der üblichen Frist von 24 Stunden zur Entscheidung kommen. Weil die Russen die Resolution mit ihrem Veto verhindern können, ist der Ausgang allerdings völlig offen.

Der australische Entwurf fordert von allen Beteiligten, insbesondere den prorussischen bewaffneten Separatisten, in deren Machtbereich die Absturzstelle liegt, eine uneingeschränkte Zusammenarbeit mit den internationalen Behörden. Gleichzeitig soll das Papier jede Manipulation an der Absturzstelle untersagen. Es fordert zudem, dass die Flugschreiber und andere Beweisstücke sofort auszuhändigen sind.

anb/mka/DPA/Reuters/AFP DPA Reuters

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