Krieg in der Ukraine Russland bombardiert Supermarkt in der Ostukraine – mindestens zwölf Tote

Eine Frau steht in einem Hof in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka
Eine Frau steht in einem Hof in Kostjantyniwka. Die ostukrainische Stadt liegt nahe der Front und ist deshalb ein leichtes Ziel
©  Alex Babenko / AP / DPA
Zuletzt war die Ukraine bei einem Gegenangriff in Russland vorgedrungen und beschädigte einen Waffenstützpunkt. Moskau schlägt zurück, zielt aber auf Zivilisten.

Bei einem russischen Angriff auf einen Supermarkt im ostukrainischen Kostjantyniwka sind nach Angaben des Innenministeriums in Kiew mindestens zwölf Menschen getötet und 44 weitere verletzt worden. Innenminister Ihor Klymenko gab die neue Opferzahl am Freitag im Onlinedienst Telegram bekannt und veröffentlichte Fotos des Feuerwehreinsatzes in den Trümmern des Gebäudes. 

"Ein Schlag der russischen Terroristen auf einen gewöhnlichen Supermarkt und eine Post. Menschen sind unter den Trümmern", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Die Rettungsarbeiten dauern an.

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Der Staatschef sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Nach Angaben des Innenministeriums brach ein Brand auf gut 1.000 Quadratmetern aus. Kostjantyniwka ist nur etwas mehr als zehn Kilometer von der Frontlinie zwischen ukrainischen und russischen Truppen entfernt.

AFP-Journalisten vor Ort berichteten von Dutzenden Menschen, die flohen. Polizisten von Ort warnten vor einer möglichen zweiten Angriff. Schwarze Rauchschwaden stiegen aus dem Supermarkt auf, die Polizei sperrte die umliegenden Straßen ab. Auch Drohnen und verstärkter Artilleriebeschuss waren in der Gegend zu hören.

Weitere Angriffe auf ostukrainische Stadt erwartet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte im Onlinedienst Telegram, Russland werde für den Angriff, der mitten am Tag erfolgte, "zur Rechenschaft gezogen". Der ukrainische Regionalgouverneur von Donezk, Wadym Filaschkin, bezeichnete den Angriff als "weiteren gezielten Angriff auf einen belebten Ort".

Kostjantyniwka hatte vor Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine rund 67.000 Einwohner und liegt in der Nähe der Front in der Industrieregion Donezk. Die russische Armee nimmt die Stadt fast täglich unter Beschuss. Erst am Mittwoch waren Gouverneur Filaschkin zufolge zwei Zivilisten in der Stadt getötet worden.

Die Ukraine verteidigt sich seit fast zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion. Russland erhebt dabei Anspruch auf das gesamte durch Bergbau geprägte ostukrainische Gebiet Donezk und andere Territorien der Ukraine.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde aktualisiert.

AFP · DPA
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